Benioff und Ellison schmieden Cloud-Zukunftspläne

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Oracle und Salesforce.com haben lange Zeit erbittert konkurriert. Jetzt haben die beiden CEOs der Unternehmen offenbar gemerkt, dass sie ohne einander nicht auskommen und hegen langfristige Zukunftspläne.

Marc Benioff auf der Dreamforce 2012. Damals waren der Salesforce-CEO und Oracle-Chef Larry Ellison noch hochgradig zerstritten.
Marc Benioff auf der Dreamforce 2012. Damals waren der Salesforce-CEO und Oracle-Chef Larry Ellison noch hochgradig zerstritten. Quelle: H. Weiss

 

Alleine schon die Tatsache, dass Larry Ellison und Marc Benioff sich eine Bühne teilten, hat auf einer Analysten-Konferenz bereits für Aufsehen gesorgt. Ende 2011 hatten Benioff und Ellison mit Streitigkeiten für Schlagzeilen gesorgt. Vorwürfe über falsche Strategien beiderseits und “Warnungen vor der falschen Cloud” fielen damals. Offenbar gehörte das damals genau so zum Marketing wie die zelebrierte neue Einigkeit:

“Ich hoffe, damit hört der Spaß nicht auf”, spielte Salesforce-Gründer Benioff auf vergangene Auseinandersetzungen an. “Das gehört zu den Dingen, die ich in dieser Branche am meisten schätze.” Damit genug zum alten Zwist und schon ging Benioff dazu über, die höhere Performance zu loben, die sich durch die Kombination von Oracles Datenbanken mit den CRM-Diensten von Salesforce ergebe. Oracle-CEO Ellison wiederum lobte Salesforce.com als “das größte Cloud-Unternehmen der Welt” und versprach, Oracle werde Salesforce auf die höchste Ebene von Sicherheit und Verlässlichkeit bringen.

 

 

Benioff wies wiederholt darauf hin, dass Salesforce.com seit seiner Gründung vor über einem Jahrzehnt ein Oracle-Apps-Kunde war – und Oracle nutze jetzt umgekehrt auch Dienste von Salesforce.com. “Larry und ich stimmen überein, dass Salesforce.com und Oracle ihre Clouds integrieren müssen”, sagte er. “Es gibt bei Datenbanken kein besseres Produkt in der Welt als Oracle.” Benioff schwärmte von den “endlosen Möglichkeiten” für die nächsten Schritte in der Oracle-Salesforce-Beziehung.

Ellison räumte “einige sich überschneidende Produkte” in den Portfolios beider Firmen ein. “Es gibt aber weit mehr Gelegenheiten für die Zusammenarbeit als für Konkurrenz”, sagte er anschließend. Er kündigte an, mit Salesforce.com laufend an der Sicherheit für die gesamte Infrastruktur zu arbeiten. “Die Kunden mögen Wahlmöglichkeiten”, postulierte er zu den Anwendungen. “Sie erwarten aber auch von uns, dass wir professionell zusammenarbeiten.”

Die Analysten wollten aber nicht nur das gegenseitige Lob hören, sondern fragten nach dem Wettbewerb, dem sich die neue Partnerschaft zu stellen habe – insbesondere durch Amazon Web Services. Ellison lachte kurz und wies darauf hin, dass Oracles Datenbank auch mit Amazons Elastic Compute Cloud (EC2) arbeite. Benioff folgte mit der diplomatischen Anmerkung, dass Amazon ein “wichtiger Kunde” von Salesforce.com sei – ebenso wie die Salesforce-Entwicklerplattform Heroku ein Amazon-Kunde.

Benioff schloss die freundliche Telefonkonferenz mit einer Einladung an Ellison, im November an der Salesforce-Hausmesse Dreamforce 2013 in San Francisco teilzunehmen. Der Oracle-CEO sagte zu. 

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]