100-GBit/s-Internet – Japan und Europa forschen gemeinsam

Die gemeinsamen Forschungsprojekte, an denen zu Beispiel Intel, STMicroelectronic, Panasonic oder NEC beteiligt sind,  sollen “Internet-Architekturen neu definieren, um die Effizienz der Netzwerke zur Datenübertragung zu steigern”. Die Projekte wurden in dieser Woche in Tokio vorgestellt. Die größte Aufmerksamkeit bekam das Projekt STRAUSS, das auf Bandbreiten jenseits von 100 GBit/s zielt. Der Vorstoß in solche Geschwindigkeitsbereiche soll mit Software Defined Networking (SDN) und weiteren Technologien gelingen. Trotz der relativ bescheidenen Finanzierung in Höhe von 18 Millionen Euro setzt die EU große Hoffnungen auf das Projekt, da es Antworten auf die explosive Ausweitung des weltweiten Datenverkehrs geben könnte.

Japan wie die EU gehen davon aus, dass nur schnellere und effizientere Netzwerke mit dieser Entwicklung mithalten können. Der EU zufolge hat sich das weltweite Datenverkehrsvolumen zwischen Anfang 2012 und Anfang 2013 verdoppelt. Sie warnt vor einer 12-fachen Zunahme bis 2018 und dem Risiko, dass vorhandene Netzwerke das kommende Volumen nicht mehr bewältigen können. “Unser zukünftiges Internet sollte keine Schranken kennen und schon gar keine Schranken, die nur dadurch entstanden sind, dass wir uns nicht auf die Datenrevolution vorbereitet haben”, sagte Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda.

Das Projekt MiWEBA will Kapazitätsprobleme beim Mobilfunk angehen durch “bessere Nutzung vorhandener Funkfrequenzen” für “ultraschnelle und mobile Verbindungen”. Zu diesem Zweck sollen Basisstationen und Empfangsgeräte erprobt werden, die im Bereich von Millimeterwellenarbeiten.

NECOMA sucht nach neuen Wegen, um den Schutz persönlicher Daten zu stärken. Das Forschungsvorhaben GreenICN soll die Energieeffizienz von Informationsnetzwerken verbessern und auch in Katastrophensituationen mit knappen Energieressourcen für verlässliche Verbindungen sorgen. ClouT beschäftigt sich mit der “Smart City” und will untersuchen, wie sich die Cloud nutzen lässt, um das “Internet der Dinge” zu verbinden. FELIX sieht gemeinsame experimentelle Plattformen vor, die es “Universitäten und Forschungszentren in Europa sowie Japan erlauben, neue Netzwerktechnologien zu testen.”

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Redaktion

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