Apple hebt gerade an, beim Internet-TV große Schritte zu machen und Microsoft schließt den entsprechenden Service MSN TV zum 30. September. Quelle: MSN TV

Ab dem 30. September wird es den Dienst MSN TV (zuvor WebTB) nicht mehr geben. Wie Microsoft auf der MSN-TV-Website sowie in einer Mail an die Nutzer ankündigt, wird der Dienst eingestellt.

“WebTV (später in MSN TV umbenannt) startete 1996 mit dem Ziel, neue Nutzer ‘online’ zu bringen und denjenigen, die bereits online waren, einen einfachen, problemlosen Zugang zum Internet von zu Hause aus zu geben”, schreibt Microsoft in einer FAQ zur Schließung. “Später wurde MSN TV 2 veröffentlicht mit deutlich mehr Leistung und Funktionen.

Seitdem hat sich das Web mit atemberaubender Geschwindigkeit weiterentwickelt, und es gibt viele neue Weg, auf das Internet zuzugreifen. Dementsprechend haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, den MSN-TV-Service zum 30. September 2013 einzustellen. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden daran, den Übergang so nahtlos wie möglich zu gestalten.”

WebTV war 1996 von Web-Entrepreneur Steve Perlman gegründet worden. 1997 kaufte Microsoft den Dienst für 425 Millionen Dollar. WebTV ermöglichte mittels Settop-Box und drahtloser Tastatur E-Mail-Zugriff und Web-Browsing auf dem Fernseher. Doch wirklich durchsetzen konnte sich der Dienst nicht.

2001 benannte Microsoft den Service im Zuge der Integration mit Produkten wie MSN Messenger und MSN Hotmail in MSN TV um. Der Softwarekonzern bot den interaktiven Dienst ab 2010 sogar kostenlos im Rahmen von MSN Online an. Der MSN TV stand jedoch stets im Schatten der Spielkonsole Xbox, die ebenfalls Internet-Zugang bietet.

Das endgültige Aus für MSN TV kommt zu einer Zeit, in der Apple sich verstärkt auf den Settop-Boxen-Markt fokussiert. Der iPhone-Hersteller steht angeblich kurz vor einer Einigung mit Time Warner Cable. Sie würde Kabelkunden in den USA eine Reihe neuer Sender via Apple TV zugänglich machen. Vergangenen Monat hatte Apple schon die Apps HBO Go und WatchESPN für seine Settop-Box verfügbar gemacht.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

22 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

1 Tag ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

3 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

4 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

4 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

5 Tagen ago