Die Debatte um den Abhörskandal werde in Deutschland lauter geführt als in Großbritannien oder den USA, so Microsoft Deutschland-Chef Christian Illek in einem Gespräch mit Journalisten in New York, aus dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert. Illek sieht durch die Debatte die Gefahr heraufziehen, dass Deutschland als Standort zurückgeworfen werde, weil Unternehmen hierzulande Zukunftsthemen wie Cloud oder Big Data weiter vernachlässigen könnten.
Ohnehin sehe Illek bereits heute einen gewissen Rückstand gegenüber anderen Nationen. Doch solche Megatrends ließen sich nicht durch deutsche Datenschutzbenken aufhalten, warnt Illek. Auch bei anderen Themen wie Industrie 4.0 oder im Maschinenbau dürfe Deutschland die “Chanzen nicht verbauen”.
In gewisser Weise äußert Illek aber auch Verständnis für die Spekulationen und die Vorbehalte aus der Industrie: “Das Vakuum an Information führt zu Unsicherheit“.
Auch Microsoft ist von der Überwachungsaffäre betroffen. Die britische Zeitung The Guardian, die als eines der ersten Medien über die Enthüllungen Edward Snowdens berichtete, hält fest, dass Microsoft bereits 2007 als erstes Unternehmen an dem Programm teilgenommen habe. Allerdings sind diese Unternehmen zur Geheimhaltung verpflichtet. Und diese Unsicherheit führt natürlich zu Spekulationen.
Dass die US-Regierung hier die Position mittelfristig ändert, hält der Microsoft-Deutschland-Chef für unwahrscheinlich. Er hoffe aber auf eine Entschärfung durch politischen Dialog zwischen den USA und Deutschland und er hofft “dass diese Diskussion wieder abflaut”. Und mit dieser Hoffnung ist Illek vermutlich nicht alleine.
Auch der Hightechverband Bitkom äußert sich ähnlich wie Illek. Zumindest profitiere die Sicherheitsbranche von den Enthüllungen: “Die Berichte über PRISM und Tempora haben das Bewusstsein für IT-Sicherheit deutlich gesteigert”, so BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf in einer Mitteilung. Der Brachenverband, in dem auch Microsoft organisiert ist, geht davon von einem Wachstum von Sicherheitstechnologien im Jahr 2013 von mindestens 5 Prozent aus.
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Kann es sein, das er vor allem Microsofts Geschäfte in Gefahr sieht?
Seine Empfehlung, sich doch bitte "damit abzufinden" und PRISM am besten wieder zu vergessen ist bezeichnend für die Sicherheitsstrategie Microsofts - insbesondere das Verständnis von Datenschutz der Kunden.
Deutschland könnte sich sehr wohl wirtschaftliche Vorteile erarbeiten - zB als ein Cloud Standort mit restriktiven staatlichen Schnüffeloptionen und als Vorreiter in Bezug auf IT Sicherheitsinfrastrukturen / -anwendungen.
Da schließe ich mich meinem Vorredner an und zitiere die "Computerwoche" (und auf dem Nivau bewegen wir uns hier wohl auch):
Der Wunsch nach Sicherheit könnte sogar zum Boomerang für hiesige IT-Anbieter werden.
"Wenn die Kunden insgesamt weniger Vertrauen in neue Internet-basierte Dienste haben, trifft uns das natürlich auch", sagt Telekom-Mann Kremer.
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Also wie lautet das Fazit der großen Firmenbosse überspitzt formuliert:
Fresse halten, Diskussion beenden, weiter für dumm verkaufen, kleinere alternative Anbieter mit Top Service und flexiblen Sicherheitsstrategien einfach an die Wand drücken, und den Kunden verunsichern.
Das ist für mich ein bewusstes in die Irre führen mit unpräzisen Aussagen die nicht den Kern des Problems treffen und dem Standort Deutschland erst recht Schaden.
Danke Microsoft. Danke Telekom.
Btw, war es nicht Illek selbst der sagte: "Der Rechenzentrum Standort in Deutschland eh viel zu teuer."
Das halte ich ebenfalls für reine Augenwischerei halte, fügt man weiche Faktoren wie Sicherheit, Rechtssicherheit, etc hinzu.
Also wenn DE selbst teurer ist, aber dazu die Rahmenbedingungen exzellent sind, und wie herrausragende Datenschutzgesetze haben, dann begreifen wir kleineren Spezialisten das eher als Chance.
Danke Microsoft ;)
...das Schlimme an der ganzen Angelegenheit ist doch, dass wir nicht wissen wieviele Snowdens es noch gibt, die nicht an die Öffentlichkeit getreten sind und sich ihr Wissen nun gut von der Unterwelt bezahlen lassen. Unter diesem Gesichtspunkt sind Verharmlosungen a la Illek verantwortungslos...
Soso, Herr Illek meint, wie manche andere auch, dass das Wohl der deutschen Wirtschaft an der Cloud hängt. Und was Zukunftsthemen sind, bestimmen MS, Gartner & Co. Die Tatsachen sprechen doch eindeutig gegen die (public) Cloud und MS selbst hat wohl umfangreich dazu beigetragen. Herrn Illek geht es mit Sicherheit nicht um die deutsche Wirtschaft sondern um seinen eigenen Hintern.
Ja, ja, der Herr Illek versucht anscheinend, für seinen offensichtlich kollaborierenden Arbeitgeber den Schaden gering zu halten, und meint wohl, alle Kunden seien ganz einfach blöd. Eigentlich eine Unverschämtheit.
Immerhin bestand der Verdacht auch schon vorher, daß Backdoors für Behörden und Geheimdienste offen gehalten wurden (vermutlich daher wohl auch die vielen Patches, immer wo man jeweils aufgefallen ist).
Auch ohne ausgeschnüffelte und ausspionierte Cloud von Microsoft & US-Co. werden wir wohl weiter bestehen.
Auch andere Mütter von außerhalb der USA haben hübsche Töchter, solange die anglophonen Länder außen vor bleiben.
Ob die plötzliche Einstellung des Support von XP auch mit Prism zu tun hat? Oder sind WIN7 und WIN8 und die neuerliche Inflation von Office-Produkten gemeinsam mit der NSA entwickelt worden für einen exklusiven Zugang? Es stellen sich in der jetzigen Situation natürlich eine Menge Fragen!
Für viele Unternehmen natürlich die Frage, ob sie bereit sind, für die Schnüffler weiterhin Freiwild zu sein.
Also, dass Deutschland jetzt einen Nachteil erfahren soll, weil man sich hierzulande lauter zu Wort meldet als bei den abhängigen Briten, das halte ich schon für dreist.
Insgesamt würde dem Herrn ein wenig mehr Schamröte im Gesicht gut anstehen, sowohl bei seiner Erscheinung, als auch als Scherge eines Täter-Unternehmens.
Abhörsicher heißt - Dass Du sicher abgehört wirst!
Herzliche Grüße, der PMa
PRISM = PROFILAKTISCHE RASTERFANDUNG – DEUTSCHLAND: BANKGEHEIMIS DATEN
Geschäftsmodell für Deutschland: Deutschland als Datenschutzhochburg ähnlich dem Bankgeheimnis der Schweiz! – Warum nicht, wenn denn unsere Regierung mitspielen würde. Ach ja ich vergaß, wir sind ja der Fifi der USA.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, daß man als Rechtfertigung der PRISM-TEMPORA-Spionage die frühere Kenntnis der Aktivitäten heranzieht. Ja, selbst Privatleuten war das partiell schon damals bekannt, aber es besteht doch ein signifikanter Unterschied ob z.B. mein Telefonat per Computer auf Stichworte, wie z.B. Attentat, Bombe o.ä. untersucht wird, oder ob die Gespräche und die Metadaten zu den Gesprächen aufgezeichnet werden. Dies hat doch heute eine völlig andere Dimension bekommen. Gerade die bekannt gewordene Tatsache, daß Daten in gigantischem Ausmaß, nicht nur untersucht, SONDERN AUCH GESPEICHERT werden, führte zu dem Schock in der Gesellschaft, zumindest bei mir.
Die Sammlung, Zusammenführung und Speicherung aller Bewegungsdaten, Profilinformationen aus diversen sozialen Netzen, Surf- und Kaufverhalten, eMail Inhalten, Daten auf Rechnern und und und hat eine neue Qualität erreicht. Ich möchte es als …
PROFILAKTISCHE RASTERFANDUNG
…bezeichnen. Es wird auch immer wieder zur Rechtfertigung das…
PERFIDE ARGUMENT DER TERRORBEKÄMPFUNG
…herangeführt, aber mein Mißtrauen ist mittlerweile so groß, daß ich nicht sicher bin, ob jeder Terroranschlag auch wirklich terroristische Hintergründe hat (z.B. das Boston Attentat) und nicht etwa die NSA sogar selbst dahinter steckt zur Ausweitung der Anti-Terror gesetzte und der Macht. – Ganz im Sinne des Kinofilms …
„DIE VIERTE MACHT“
Aber damit mich hier keiner falsch versteht … und ich denke, ich spreche hier vielen aus dem Herzen: Wir sind nicht gegen die Terrorbekämpfung, aber ICH fühle mich als Objekt der Begierde und nicht irgendwelche andere mit irgendwelchen terroristischen Ideen.
Meine Lebenspartnerin hätte ein ernstes Problem, wenn Sie meine Briefe, eMails oder SMS-Messages lesen oder gar auf meinem Rechner rumschnüffeln würde. Aber Obama darf das, oder was? Ich würde mich wahrscheinlich von ihr trennen. Ich habe zwar nix zu verbergen, aber daß bedeutet noch lange nicht, daß ich jedem erlaube in meine Intimsphäre einzubrechen. Das ist ein Verstoß gegen …
…mein verfassungsmäßiges Grundrecht zur Privatsphäre,
…mein Menschenrecht.
Das was Obama und die NSA möglicherweise sogar mit dem gesetzlicher Ermächtigung tun, hat mit Demokratie nichts mehr zu tun. Es ist das Verhalten einer totalitären Diktatur. Nur weil die Machthaber über demokratische Verfahren an die Macht gekommen sind, macht sie das noch nicht zu Demokraten. Wir hatten das ja auch schon mal und Hitler ist ja auch über das …
„Ermächtigungsgesetzt“
…zum Diktator geworden. Mein größtes Problem mit dem Ausmaß der Datensammlung ist, daß diese Daten auf Dauer gespeichert werden und selbst nach zwanzig Jahren noch ausgewertet werden können … und zwar dann möglicherweise nach ganz anderen Kriterien. Wer weiß denn heute schon was in zwanzig Jahren noch für eine politische Ordnung in den USA oder in England herrschen. Die Weichen und die Grundsteine eines totalitären Systems werden ja bereits heute gelegt.
"Die Geister die ich rief"
Und wenn einmal so ein Dinosaurier gezüchtet ist, kann er auch von späteren Regierenden NICHT mehr abgeschafft werden.
Wie würde sich denn die Politiker, allen voran Obama, selbst fühlen, wenn sie derart ausspioniert würden …. Da wäre die Empörung groß, so wie bei der scheinheiligen Merkel. Daher fordere ich ….
“PUT OBAMA INTO PRISM”
Recht so!
Die so hoch gepriesene Freiheit der Amerikaner, auf die sie ja so stolz sind, ist längst nicht mehr vorhanden.