Mit einer neuen Strategie will Intel Rechenzentren erneuern. Hardware-seitig setzt Intel hier auf die nächste Generation des Atom-Prozessors C2000 “Avoton”. Avoton wird für Mikroserver eingesetzt und “Rangeley” werde Netzwerkgeräte antreiben. Beide zusammen werden künftig laut Vizepräsidentin Diane Bryant softwaredefinierte Rechenzentren ermöglichen, die “statische statt dynamische” Verteilung von Aufgaben ermöglichen.
Bei den Prozessoren handelt es sich um die zweite Generation des in 22 Nanometern gefertigten 64-Bit-Atom. Intel verspricht jetzt bis zu acht Kerne und bis zu 64 GByte Speicherkapazität. Die Architektur sei siebenmal leistungsstärker und viermal energieeffizienter als die ersten Atom-basierten System-on-a-Chip-Systeme für Server, hieß es.
Außerdem legte Intel eine 14-Nanometer-SoC-Roadmap vor, die erstmals auch die Architekturen “Broadwell” und “Denverton” beschreibt, die Intel für 2014 plant. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung arbeitet demnach zudem an einer optimierten “Rack Scale”-Architektur (RSA).
Damit reagiert Intel auch auf die neue Konkurrenz von stromeffizienten ARM-basierten Servern, wie sie derzeit etwa von dem Hersteller Calxeda oder AMD angeboten werden.
“Wir betreten jetzt eine völlig neue Ära, wenn wir IT als Dienst sehen”, sagte Bryant. IT unterstütze nicht das Geschäft, sie sei das Geschäft. Durch Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) entstehe ein Kreislauf, in dem Geräte, Rechenzentren und Clouddienste in ständiger Verbindung seien. Die Managerin beschrieb dies als “virtuous circle”, also als “Engelskreis” im Gegensatz zum sprichwörtlichen “Teufelskreis” (Englisch “vicious circle”). Um ihn zu realisieren, würden aber noch billigere und leichter nutzbare Lösungen gebraucht. Und diese wolle Intel jetzt liefern.
Derzeit setzen Bryant zufolge erst 6 Prozent aller Unternehmen Big Data ein, und nur 9 Prozent lagern Aufgaben in eine Public Cloud aus. Das soll sich aber laut Ansicht von Intel schon bald ändern.
So gebe Walt Disney fast eine Milliarde Dollar aus, um Besucher der Disney World in Orlando (Florida) mit Armbändern auszustatten, die an ein Analytics-System angebunden sind. Und die Firma Bocom habe mit Intel-Technik eine Möglichkeit realisiert, um ein bestimmtes Auto in einer Stadt mit 10 Millionen Einwohnern innerhalb von 300 Millisekunden aufzuspüren.
Im Storage-Bereich erwartet Intel einen Übergang von Storage Area Networks (SAN) zu Storage-as-a-Service (SaaS). Um seine Präsenz in diesem Bereich zu untermauern, demonstrierte es eine Kombination aus einem Prozessor des Typs Xeon E5 2690 mit einer SSD aus seiner Reihe 520, 10-Gigabit-Ethernet-Adapter und der eigenen Hadoop-Distribution. Der Hersteller nannte keine Vergleichskonfiguration, merkte aber an, 1 TByte unstrukturierte Daten ließen sich damit in sieben Minuten auswerten – statt bisher in vier Stunden.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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