IBM stärkt Linux auf Power-Systemen
Mit einem neuen PowerLinux-Server aber vor allem mit neuen Software-Produkte für die Produktinitiative Linux on Power stärkt Hersteller IBM das Engagement rund um Linux auf Power. Mit neuer Middleware, neuen Analytic- und Java-Anwendungen weitet IBM den Einsatzbereich der Power-Server nun auch für Linux in der Cloud aus.
Der neue Server PowerLinux 7R4 basiert auf der gleichen Plattform wie der Super-Rechner Watson. Zudem hat IBM die IBM Cognos Business Intelligence und die quelloffene Datenbank Enterprise DB für die leistungsstarke und vor allem ausfallsichere Plattform optimiert.
“Immer mehr Anwender entscheiden sich, mit den IBM-Power Systemen geschäftskritische und komplexe Cloud- und Big-Data-Workloads in einer offenen Linux-Umgebung zu betreiben, erklärt Doug Balog, General Manager für IBM Power Systems. Daher investiere IBM in dieses offene Ökosystem. Derzeit laufen auf dem PowerLinux 7R4 neben Red Hat auch SUSE Linux. Mit bis zu 4 Sockets und 32 Kernen liefert der neue Server, der die Modelle 7R1 und 7R2 ergänzt, eine Ressource für rechenintensive Workloads wie Analytics, Cognitive Computing, Datenbanken oder Web-Infrastruktur.
Sandor Klein, Director of Sales EMEA bei EnterpriseDB erklärt im Gespräch mit silicon.de, dass derzeit in Deutschland derzeit vor allem große Telekommunikationsanbieter Anwender von Postgres beziehungsweise EnterpriseDB sind. Abseits von neuen Trends wie NoSQL brauchen solche Anwender vor allem eine Plattform für Anwendungen, die stark transaktional ausgelegt sind. “Weil wir ähnliche Funktionalitäten wie Oracle liefern, das aber zu einem Bruchteil der Kosten, werden wir für viele Anwender zu einer interessanten Alternative”, so Klein. Nun habe EnterpriseDB zusammen mit IBM den Code der Datenbank für die neuen PowerLinux-Server optimiert und somit bekommen die Anwender in der Kombination eine leistungsfähige, quelloffene Datenbank.
Den Umstieg von Oracle auf EnterpriseDB treibt der alternative Hersteller auch mit einem Kompatibiltäts-Layer voran, über den sich schnell Schnittstellen zwischen Anwendungen herstellen lassen, die gewohnt sind, mit Oracle zu sprechen. “Man muss zwar noch einige Anpassungen manuell vornehmen, dennoch haben wir damit bereits einen Großteil der Programmierungen bereits umgesetzt”, erklärt Klein.
“Eine Datenbankumstellung war bislang stets kosten- und risikoreich, vor allem wegen der geringen Kopatibilität der Anwendungen und dem Mangel an entsprechenden Migrationstools und Ressourcen. Der EnterpriseDB Postgres Plus Advanced Server und das IBM Power System lösen das Problem indem sie weitgehende Oracle-Kompatibilitäts-Funktionalitäten, Migrations-Tools und Expertise mitbringen. Somit können Anwender Kosteneinsparungen realisieren währen die meisten Oracle-basierten Anwendungen mehr oder weniger unverändert weiterlaufen können”, ergänzt Ed Boyajian, President und CEO von EnterpriseDB.
Mit der Version von EnterpriseDB für PowerLinux haben Anwender jetzt eine Alternative zu IBMs DB2, die laut Hersteller ebenfalls eine 98 Prozentige Kompatibilität zu Oracle-Datenbanken bietet.
Anwender, die neben Linux auch AIX oder das Betriebssystem i einsetzen wollen, liefert IBM mit der PowerVM ein Set von Virtualisierungs-Tools, mit dem sich ein Server in verschiedene virtuelle Server aufteilen lässt. In den einzelnen Partitionen können dann auch auf der gleichen physischen Hardware verschiedene Betriebssysteme und natürlich auch Anwendungen, die darauf aufsetzen, betrieben werden.
Aufgrund dieser Flexibilität verwenden immer mehr Anwender Linux on Power für kritische Workloads. Als Beispiel nennt IBM GHY International, ein Brokarage-Unternehmen in Winnipeg, Kanada, das über Power Linux neben Application-Servern auch das Firewall-Frontend und eine Spam-Lösung betreibt.
“Die Sicherheit, Leistung und Kosteneffizienz der Power Systeme macht diese zu einer bevorzugten Plattform für die wachsende Zahl von Linux-basierten Anwendungen, die heute verfügbar sind”, kommentiert Nigel Fortlage, Vice President Information Technology bei GHY.
Neben EnterpriseDB hat IBM nun auch die Cognos Business Intelligence für WebSphere und andere Anwendungen, die auf Power Systems mit Linux laufen optimiert. Mit WebSphere bekommen die Anwender daneben auch ein erweitertes Software-Portfolio für Java-basierte Anwendungen, Web-Clients sowie mobile Anwendungen. Für PowerLinux hat IBM bereits die Technologien InfoSphere BigInsights und InfoSphoere Streams im Angebot.
IBM unterstreicht mit den neuen Kooperationen das ohnehin starke Linux- und Open-Source-Engagement des Herstellers. So wirkt IBM unter anderem an den Projekten Open Stack, Open Daylight, KVM, Apache sowie Eclipse mit. Im Mai hat IBM in Peking das erste Zentrum für Power Linux eröffnet und in diesem Jahr sollen noch zwei weitere Zentren in New York und Austin folgen.