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Google Glass: Großbritannien befürchtet eine zu große Ablenkung und verbietet die Nutzung am Steuer

Das britische Verkehrsministerium will die Nutzung von Google Glass am Steuer unterbinden, da es eine zu große Ablenkung der Autofahrer durch die Computerbrille befürchtet. “Wir sind uns der bevorstehenden Einführung von Google Glass bewusst und sind im Gespräch mit der Polizei, um sicherzustellen, dass diese Technologie beim Fahren nicht genutzt wird”, erklärte das Department for Transport (DfT) gegenüber ZDNet.com.

Google Glass (Bild: Sarah Tew/CNET)

Die Behörde hält für “wichtig, dass Fahrer ihre volle Aufmerksamkeit der Straße widmen, wenn sie hinter dem Steuer sitzen, und sich nicht in einer Weise verhalten, die sie daran hindert, das Geschehen auf der Straße zu verfolgen”. Bei Verstößen soll die britische Polizei gesetzliche Bestimmungen anwenden, die beispielsweise “rücksichtsloses Fahren” unter Strafe stellen und noch verschärft werden sollen.

In Großbritannien ist die Nutzung von Mobiltelefonen ohne Freisprecheinrichtung seit 2003 verboten. Das dafür vorgesehene Bußgeld, das seither bereits über eine Million Mal verhängt wurde, soll demnächst von 60 auf 90 Pfund erhöht werden, wie der Guardian berichtet. Außerdem sollen andere ablenkende Handlungen am Steuer – wenn der Fahrer etwa ein Sandwich isst oder sich eine Zigarette anzündet – in Zukunft ebenfalls mit Bußgeldern geahndet werden.

Britische Organisationen, die sich für mehr Verkehrssicherheit engagieren, begrüßten das Vorgehen gegen Google Glass. “Alle Fahrer müssen vollständig konzentriert sein und Technologie abschalten, ob es ein Mobiltelefon oder Glass ist”, sagte Siobhan MacMahon von Brake. “Wir stimmen einem Verbot von Glass beim Fahren zu, da es eine wesentliche Ablenkung und ein Unfallrisiko darstellen würde.” Technologien könnten das Fahren auch sicherer machen, erklärte ein Sprecher von Road Safety GB, “aber Google Glass gehört nicht dazu. Es ist schon jetzt zu einfach, durch andere Ablenkungen im Fahrzeug überlastet zu werden.”

Schon im März schlug ein Politiker im US-Bundesstaat West Virginia ein Gesetz gegen die Nutzung von Google Glass in Fahrzeugen vor. Der Initiator Gary G. Howell ist vom Konzept der Computerbrille eigentlich angetan, sieht die Regierung aber in der Pflicht, “sicherzustellen, dass ich keine Mitmenschen verletze oder töte”. In einem Schreiben an News.com verwies er dazu auf ein lange vorbereitetes SMS-Verbot am Steuer: “Vor allem die jungen Leute sind technikbegeistert und probieren neue Dinge aus. Sie sind aber auch unsere anfälligsten, unerfahrensten Fahrer. Wir haben viele Unfälle durch SMS-Nutzung am Lenkrad ermittelt, wobei es sich meistens um junge Fahrer handelte.”

Der Versand von SMS und E-Mails gehört zu den Kernfunktionen von Google Glass. Dazu kommen Navigation und Foto- beziehungsweise Video-Aufnahmen. Komplexere Apps entstehen durch das Glass Explorer Program, das eben für weitere Tester in den USA geöffnet wurde. In seinen FAQ verweist Google auf Gesetze, die die Nutzung von Mobilgeräten beim Fahren einschränken. Es fordert die Google-Glass-Explorer zu deren Einhaltung sowie voller Aufmerksamkeit für die Straße auf.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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Redaktion

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