Microsoft soll eine oder mehrere Versionen eines Cloud-Betriebssystems an die besonderen Voraussetzungen von Regierungen anpassen, wie ZDNet USA unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen bei Microsoft berichtet.
Derzeit bietet Microsoft Behörden die gleichen Versionen von Windows Azure und Windows Server an wie allen anderen Kunden. Schon bald könnten Regierungen allerdings spezielle Versionen der Public-, Private- und Hybrid-Cloud-Lösungen von Microsoft zur Verfügung stehen.
Die Private-Cloud-Variante trägt den Informanten zufolge den Codenamen “Fairfax”. Fairfax im US-Bundesstaat Virginia ist wiederum der Sitz der General Services Administration, der zentralen Einkaufsbehörde der US-Regierung. Die Wahl des Codenamens, schürt die Vermutung, dass Microsoft zunächst an einem Cloud-OS für US-Behörden feilt. Dennoch könnte Microsoft in einem zweiten Schritt diese Technologie dann auch in anderen Ländern anbieten.
Ein Cloud-OS von Microsoft für Regierungen werde in einigen Punkten Office 365 for Government ähneln, dass Microsoft vor einem Jahr ausgerollt habe, schreibt ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley. Office 365 for Government speichert Daten von Regierungsbehörden in einer abgetrennten Community-Cloud.
Microsofts Cloud-Angebot für Behörden werde aber nicht auf Windows Azure basieren, da Azure nur in Microsofts eigenen Rechenzentren laufe, so Foley weiter. Stattdessen plant Microsoft eine angepasste Variante von Windows Server. Diese werde dann auf Servern der einzelnen Regierungsbehörden installiert.
Foley schätzt, dass das Windows Azure Pack bei den Cloud-Lösungen für Regierungen eine zentrale Rolle spielen wird. Es enthält verschiedene Komponenten wie Virtual Machine, Service Bus und Websites, die bisher nur als Teil von Windows Azure für die Nutzung auf Windows Server bei Hostern erhältlich waren.
Eine von Foleys Quellen bestätigte lediglich, dass bei Microsoft interne Diskussionen über ein Azure- oder Cloud-OS für Regierungen geführt werden. Sie sei sich nicht sicher, ob das Projekt bereits die Planungsphase verlassen habe. Microsoft selbst wollte die Angaben von Foleys Quellen nicht kommentieren.
Nach Ansicht eines Cloud-Partners des Softwarekonzerns ist ein Cloud-OS für Regierungen jedoch sinnvoll. “Entgegen der weitverbreiteten Meinung wird ‘eine Cloud für alles’ kurzfristig wahrscheinlich nicht funktionieren”, sagte Sinclair Schuller, CEO von Apprenda, das Platform-as-a-Service-Lösungen (PaaS) anbietet. “Unterschiedliche Branchen und Bereiche haben sehr unterschiedliche Anforderungen und regulatorische Auflagen. Die Regierung ist besonders anspruchsvoll, wenn es um Erwartungen an Cloud und Infrastrukturen geht. Eine spezielle Azure-Version für Regierungen ergibt also Sinn, wenn Microsoft in diesem Geschäftsfeld erfolgreich sein will.”
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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