Der Firewall- und Sicherheitsspezialist Palo Alto Networks warnt jetzt davor, dass Hacker Anzeigennetzwerke nutzen, um neue Schädlinge für Googles Mobilbetriebssystem Android zu verbreiten.
Entwickler von mobilen Anwendungen integrieren die Anzeigennetzwerke in Anwendungen, um sicherzustellen, dass ein Aufruf einer Anzeige ihnen zugeordnet werden kann und sie dafür bezahlt werden.
Allerdings biete der in die App integrierte Code für das Anzeigennetz aber auch einen direkten Zugang zu einem Gerät, schreibt Wade Williamson, Sicherheitsanalyst bei Palo Alto Networks, in einem Blog. Werde ein deraritges Netzwerk kompromittiert, sei auch eine sonst vollkommen harmlose App in der Lage, gefährliche Inhalte auszuliefern. “Was man an diesem Punkt hat, ist ein fertiges Botnet.”
Dem Bericht zufolge gibt es bereits Beispiele für derartige Angriffe. Im April hatte der Sicherheitsanbieter Lookout 32 in Google Play angebotene Apps entdeckt, die ein betrügerisches Anzeigennetzwerk namens “BadNews” nutzten. Die Malware an sich habe sich als Update für die legitimen Anwendungen getarnt.
Palo Alto Networks registrierte kürzlich einen ähnlichen Angriff in Asien. Da der Schadcode durch ein Anzeigennetzwerk eingeschleust worden sei, sei er von mobilen Antivirenprogrammen nicht erkannt worden, ergänzte Williamson. Der Code werde danach unbemerkt im Hintergrund ausgeführt. Sobald eine beliebige neue App installiert werde, frage auch die Malware den Nutzer nach Berechtigungen, was dann so aussehe, als sei der Dialog Teil der Installationsroutine der neuen App.
Anschließend sei die Schadsoftware in der Lage, Textnachrichten abzufangen oder zu verstecken. Sie könne auch selber SMS verschicken, um Nutzer für Premiumdienste anzumelden, heißt es in dem Blogeintrag.
Mobile Malware verbreitet sich ganz besonders stark über Anzeigennetzwerke in Regionen, in denen der offizielle Google Play Store nicht erhältlich ist. Die Geräte seien dort meist so konfiguriert, dass auch Android-Installationspakete aus unbekannten Quellen akzeptiert werden.
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[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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