Damit ändert Microsoft die bisherige Strategie bei Veröffentlichungen von neuen Versionen. Partner, Großkunden und Entwickler hatten in der Vergangenheit stets die Updates mindestens einen Monat vor der Allgemeinheit erhalten. Zudem scheint man bei Microsoft nun auch die den Begriffs RTM anders zu verwenden. Am Freitag wurde die aktuelle Version intern zur RTM erklärt. Wirklich an die Hersteller, wie es der Name sagt, geht sie aber offenbar erst mit der heutigen Ankündigung.
Diese Änderungen scheinen das allgemein geänderte Vorgehen von Microsoft zu reflektieren. Während ein neuer Windows-Build früher 2,5 bis 3 Jahre in Anspruch nahm, liegt Windows 8.1 nach etwa 10 Monaten vor. Das heißt natürlich auch, dass bis zum Launch weiter Updates und Patches des Betriebssystems und der mitgelieferten Apps (Mail, Kalender, Office-Apps, Bing-Apps, IE11) erstellt werden. Kurz vor dem Launch packt Microsoft all dies noch einmal in ein erstes Update.
Auch für Entwickler hat sich einiges geändert: Sie können mit der Preview von Visual Studio 2013 und der Consumer-Preview von Windows 8.1 seit Juni Apps für Windows 8.1 erstellen. Alle API-Änderungen sind frühzeitig klar benannt worden. Und schließlich gibt es eine Zusicherung von Microsoft, dass alle Windows-Store- beziehungsweise Metro-Anwendungen für Windows 8 auch in Windows 8.1 laufen werden.
Trotzdem werden vermutlich mehr inoffizielle RTM-Versionen heruntergeladen werden, weil die Entwickler diesmal die Final von Windows 8.1 nicht frühzeitig bekommen. Und die Auswirkungen des neuen Prozedere auf Unternehmen, die Volumenlizenzen im Einsatz haben, sind derzeit noch unklar. Auch was ein Upgrade von älteren Windows-Versionen wie XP, Vista oder 7 auf Windows 8.1 kosten wird hat Microsoft bislang ebenfalls offen gelassen. Bekannt ist bisher lediglich, dass Nutzer von Windows 8 die Aktualisierung kostenlos erhalten.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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