Zum ersten Mal veröffentlicht Facebook einen Transparenzbericht. Darin listet das Unternehmen auf, welche Regierungen Daten über Mitglieder des sozialen Netzwerkes angefragt hätten. Demnach hätten im ersten Halbjahr 2013 deutsche Behörden die Daten von 2068 Nutzern angefordert. Dies sei in 1886 Behördenanfragen geschehen. Nur 37 Prozent dieser Anfragen seien jedoch auch durch Facebook bearbeitet worden. In den USA, wo die Datenschutzürden etwas niedriger sind als in Deutschland, habe das Soziale Netzwerk auf 79 Prozent der Anfragen reagiert.
Insgesamt stellten US-Behörden zwischen 11.000 und 12.000 Anträge, die 20.000 bis 21.000 Facebook-Nutzer betrafen – mehr als in jedem anderen Land. Mit 3245 Anfragen liegt Indien auf Rang zwei, gefolgt von Großbritannien mit 1975 Anfragen. Der Anteil der abgelehnten Anforderungen betrug in Indien 50 Prozent und im Vereinigten Königreich 32 Prozent.
“Transparenz und Vertrauen sind zentrale Werte für Facebook”, schreibt Colin Stretch, General Counsel bei Facebook. “Wie wir in den letzten Wochen deutlich gemacht haben, gibt es bei uns strikte Prozesse für den Umgang mit Regierungsanfragen bezüglich Daten. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Prozess dem Schutz der Daten unserer Nutzer dient und von den staatlichen Behörden die Einhaltung von Rechtsvorschriften bei jeder einzelnen Anfrage bezüglich Nutzerinformationen fordert.”
Facebook prüfe die Rechtsgrundlade jeder Anfrage sowie die Übereinstimmung mit Facebooks Nutzungsbedingungen, ergänzte Stretch. “Wir fechten viele dieser Anfragen an und weisen sie ab, wenn wir rechtliche Bedenken haben, dies gilt auch für Anfragen, die zu weit gefasst oder zu vage sind.” Auf berechtigte Anfragen gebe Facebook oftmals nur allgemeine Informationen wie den Namen eines Nutzers heraus.
Weltweit erhielt Facebook zwischen Januar und Juni 26.607 Anfragen, die bis zu 38.954 Nutzer betrafen. Zu 16.695 Anfragen gab das Unternehmen Informationen über seine Mitglieder an Regierungsstellen weiter.
Der Bericht lässt allerdings auch Fragen offen. So werden weder die Behörden genannt, die hinter den Anfragen stehen, noch die Daten genau beschrieben, die Facebook offen legt.
Facebook: Weltweite Datenanfragen im ersten Halbjahr 2013 | |||
Land | Anfragen insgesamt | Anfragen zu Benutzern/Konten | Anteil der beantworteten Anfragen |
---|---|---|---|
Vereinigte Staaten von Amerika | 12.000 | 21.000 | 79 % |
Indien | 3245 | 4144 | 50 % |
Vereinigtes Königreich | 1975 | 2337 | 68 % |
Deutschland | 1886 | 2068 | 37 % |
Italien | 1705 | 2306 | 53 % |
Frankreich | 1547 | 1598 | 39 % |
Brasilien | 715 | 857 | 33 % |
Australien | 546 | 601 | 64 % |
Spanien | 479 | 715 | 51 % |
Andere | 2509 | 3328 | 48 % |
Gesamt | 26.607 | 38.954 | 63 % |
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.
Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…