Kanada startet Bitcoin-Bankautomaten

RoboCoin ist der erste Hersteller, der ein Bank-Terminal für Bitcoins anbietet. Quelle: Robocoin

Das Unternehmen Bitcoiniacs hat fünf Bankautomaten bestellt. Das ist an sich noch nichts weltbewegendes. Jedoch sind diese Bankautomaten für die virtuelle Währung Bitcoin gedacht. Jeder dieser neuen ‘Bankautomaten’ sollen in der kanadischen Stadt Vancouver ihre Platz finden. Das berichtet das regionale Blatt The Canadian Press.

Die Automaten kommen von RoboCoin und kosten je 20.000 Dollar. Bitcoiniacs ist einer der ersten Abnehmer dieser Geräte.

Der Nutzer muss bei einem solchen Automaten erst einmal sein Bitcoin-Wallet (seine virtuelle Geldbörse) angeben, dabei kommen meist QR-Codes zum Einsatz. Anschließend kann er Bargeld einzahlen und erhält im Gegenzug Bitcoins auf ein virtuelles Konto. Die Transaktion kostet eine geringe Gebühr.

Bitcoiniacs hofft so, erste Experimente von Anwendern mit der Währung zu erleichtern, an die man sonst ja nicht so leicht komme: Bitcoins per Kreditkarte kaufen ist nicht in jedem Land möglich, und Paypal-Zahlungen für Bitcoins haben das Sicherheitsproblem, dass sich Bitcoin-Zahlungen nicht rückgängig machen lassen – Paypal-Zahlungen aber schon.

Und um Bitcoins mit Bargeld zu bezahlen, brauche man nicht nur einen Kontaktmann, sondern auch Vertrauen zu dieser Person, zumal der Kurs ja schwanken könne.

Bitcoiniacs hat in Vancouver bereits ein Büro, wo sich Bitcoins mit Bargeld kaufen lassen. Man kann dort aber nicht einfach spontan vorbeischauen und eine Transaktion tätigen, sondern braucht einen Termin.

Der Bitcoin-Automat von RoboCoin hat übrigens einen deutlich billigeren Konkurrenten: Zwei Unternehmer aus dem US-Bundesstaat New Hampshire nehmen gerade ebenfalls Vorbestellungen für ein solches Gerät an, das angeblich diesen Herbst fertig ist. Ihres soll aber nur ein Viertel kosten – nämlich 5000 Dollar. Beide Geldautomaten kann man übrigens auch in Bitcoins bezahlen.

Die dezentralisierte Währung Bitcoin, die 2009 eingeführt wurde, verspricht Unabhängigkeit von Kreditkartenfirmen und Banken. Bislang machte die Währung jedoch eher durch Diebstähle, Hacks und Betrugsversuche von sich Reden. Bei einem virtuellen Raubüberfall auf die Wechselbörse BitFloor erbeuteten die Täter vergangenes Jahr fast eine Viertelmillion Dollar. Behörden können Zahlungen nicht nachvollziehen, was der Privatsphäre dienlich ist. Allerdings öffnet das auch dem Missbrauch Tür und Tor.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

1 Stunde ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

2 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

23 Stunden ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

24 Stunden ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago