Über das eigene Konto teilte das Unternehmen auf Twitter mit, dass man bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) einen entsprechenden Antrag eingereicht habe. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte den Inhalt des Tweets. Weitere Details zu dem geplanten Börsengang wollte der Sprecher jedoch nicht nennen.
Der Inhalt des Antrags, eines so genannten S-1 Formulars ist bisher nicht bekannt. Twitter beruft sich auf eine Regelung des US-Gesetzes 2012 JOBS Act. Diese ermöglicht es Firmen mit einem Jahresumsatz von weniger als einer Milliarde Dollar, den Antrag “nicht öffentlich” einzureichen. Laut Jay Ritter, Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Florida, werde Twitter aber den Antrag und die darin enthaltenen Informationen noch vor dem eigentlichen Börsengang offenlegen müssen.
Das vor sieben Jahren gegründete Unternehmen hat bisher von Investoren 1,16 Milliarden Dollar erhalten. Es beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter und hat weltweit mehr als 200 Millionen aktive Nutzer.
Das Marktforschungsunternehmen eMarketer schätzt, dass Twitter allein mit mobilen Anzeigen in diesem Jahr 308 Millionen Dollar einnehmen wird.
Der gesamte Werbeumsatz des Unternehmens soll im kommenden Jahr erstmals die Marke von einer Milliarde Dollar erreichen.
Ritter vermutet, dass der eigentliche Börsengang in rund drei Monaten stattfinden wird.
In etwa einem Monat werde Twitter voraussichtlich die formelle Registrierung einreichen, die möglichen Investoren dann auch Einblick in die Finanzen des Unternehmens gebe.
Twitters größter Konkurrent Facebook ist nach einigen Anlaufschwierigkeiten an der Börse erfolgreich. In Anschluss an den IPO hatte das Papier schnell an Wert verloren. Es dauerte bis Anfang August, bis der Kurs wieder das Niveau des Ausgabepreises erreichte.
Für diesen Anstieg war Facebooks aktueller Quartalsbericht verantwortlich. Daraus ging hervor, dass das Social Network auch im immer wichtiger werdenden Mobilbereich Werbeeinnahmen generieren kann.
Einer Studie von Pew zufolge sind die Aussichten für Firmen wie Facebook und Twitter gut. Im Mai 2013 nutzten demnach 72 Prozent der volljährigen US-Bürger Social-Networking-Sites. Ende 2012 hatte der Anteil noch bei 67 Prozent gelegen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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