Fehler in iOS 7 macht Gerätesperre unwirksam
Ein Bug im neuen Apple Betriebssystem iOS 7 ermöglicht, durch eine Abfolge von Gesten den Sperrbildschirm zu umgehen. Damit erhalten Unbefugte Zugriff auf persönliche Daten und die Multitasking-ansicht. Mit einem kommenden Update für iOS 7 will Apple die Lücke schließen.
Nutzer haben nur einen Tag nach der Veröffentlichung von iOS7 eine Sicherheitslücke entdeckt. Durch diese können Unbefugte die Bildschirmsperre des Betriebssystems aushebeln und direkten Zugriff auf ein iPhone oder iPad mit iOS 7 erlangen und so persönliche Daten auslesen oder auch Fotos löschen.
Einem Bericht von Forbes zufolge zeigt der auf den Kanarischen Inseln lebendes Soldat Jose Rodriguez in einem Video, wie sich mit einer bestimmten Abfolge von Gesten die Sperre umgehen lässt. Zuerst ruft er das neue Kontrollcenter von iOS 7 auf und startet die Uhr-App. Der Einschaltknopf muss dann solange gedrückt werden, bis die Meldung zum Ausschalten des Geräts erscheint. Wird dieser Vorgang abgebrochen, muss nur noch sofort der Home-Button zweimal gedrückt werden, und schon erscheint die Multitasking-Ansicht.
Ein Unbefugter kann dann zum Beispiel die Kamera aufrufen und gespeicherte Fotos weiterleiten oder auf Twitter veröffentlichen. Auch die zuletzt erhaltenen Benachrichtigungen können laut Forbes eingesehen werden. Darüber hinaus ist ein Zugriff auf E-Mails oder soziale Medien wie Twitter und Facebook möglich.
Die Angaben von Jose Rodriguez haben Tests von ZDNet USA bestätigt. Der Fehler ließ sich unter anderem mit einem iPhone 4S und einem iPhone 5 mit iOS 7 sowie mit einem iPhone 5C reproduzieren.
Apple nehme das Thema Sicherheit sehr ernst, sagte ein Apple-Sprecher Forbes. Das Problem sei Apple schon bekannt. Ein Fix wird mit einem kommenden Software-Update bereitgestellt. Das Unternehmen testet bereits iOS 7.0.1, iOS 7.0.2 und iOS 7.1, so ein Bericht von 9to5Mac.
Rodriguez hat nicht zum ersten Mal einen Weg gefunden, um den Sperrbildschirm des iPhone zu umgehen. Einen ähnlichen Fehler hat er im März 2013 auch in iOS 6.1.3 nachgewiesen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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