iPlattl: Virtueller Schuhplattl–Kurs für Anfänger und Profis

Das Schuhplattln ist über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt und wurde bereits 1050 in einer Ritterdichtung als “Sprung und Handgebärde im Tanz” beschrieben. Der Traditionstanz gehört bis heute zur bayerischen Kultur und wird in vielen Vereinen noch praktiziert. Der Entwickler Hans Breitenfellner will mit seiner App “iPlattl” für iPhone, iPod touch und iPad ab iOS 5 den Menschen außerhalb des bayerischen Einflussgebietes einen digitalen Schuhplattl-Kurs bieten und dem Tanz noch mehr Freunde bescheren. iPlattl ist für 99 Cent im App Store verfügbar.

“Immer mehr junge Leute entdecken wieder das Platteln, aber die Plattler konnten bisher nur sehr traditionell in Vereinen erlernt werden. Ich will, dass mit meiner App, Menschen in der ganzen Welt und an jedem Ort das Schuhplatteln erlernen können”, erklärt Breitenfellner.

Nach Angaben des Bayerischen Trachtenverbandes gibt es etwa 150 verschiedene Schuhplattlertänze in dem Gebiet zwischen Königsee im Osten und Bodensee im Westen, zwischen Donau im Norden und Tiroler Grenze im Süden.

Von Region zu Region unterscheiden sich die Tänze. Das exakte, strenge Schuhplattln mit lautem Schlag und aufrechter Haltung ist im südöstlichen Oberbayern von Rosenheim bis Bad Reichenhall üblich. An diesem Tanzstil orientiert sich auch die iPlattl-App. Im Oberland und dem restlichen Südbayern wird traditionell das gemütliche Schuhplattln auf dem Absatz und mit runderen, lockeren Schlägen praktiziert.

Sechs verschiedene Tänze inklusive Videos zum Nachplattln bietet iPlattl. Der langjährige Vorplattler des GTEV Eisenärzt plattelt den Neulingen die Schritte vor. Die Musik gespielt von Hias Schmid zu jedem Tanz ist auch ohne Bildmaterial verfügbar, so steht dem Üben an jedem Ort nichts mehr im Wege.

Zu den verfügbaren Tänzen zählt unter anderem der leichte Plattler “Häusei”, der im Video in Zeitlupe und mit der jeweiligen Bewegungsrichtung erklärt wird. Bestens geeignet für den lernwilligen Flachländler. Die weiteren Tänze sind der ebenfalls leichte “Birkenstoana”, die mittelschweren “Gau Plattler” und “Amboss Polka” sowie “Bergerer” (“Auerer”) und “Boaschneider” (“Lamberger”) für Plattl-Profis.

Jetzt warten wir noch auf die passende App für den Watschntanz. Der Name liegt ja auf der Hand: iWatschn! Und jetzt für ein, zwei Maß auf’d Wiesn und plattln.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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