Unternehmen geht es nicht nur um die Optimierung der Kommunikation nach innen oder der Organisation von Projektteams, sondern auch die direkte Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Kunden. Viele Informationskanäle sind in Enterprise Social enthalten. Von der klassischen E-Mail über soziale Unternehmensnetzwerke wie Yammer, Instant Messaging bis zu Audio-, Video- und Webkonferenzen beispielsweise mit Lync. Nach Meinung der Analysten bilden integrierte soziale Plattformen und Enterprise-Social-Networks in Zukunft das “Communication & Collaboration Backbone” eines Unternehmens.
Ein Unternehmen, das bereits stark auf Enterprise Social setzt, ist Microsoft. Zur internen Kommunikation sowie mit Partnern und Kunden werden Office 365, SharePoint, Yammer und Lync angewendet. Damit rückt die Bedeutung für einen festen Arbeitsplatz in den Hintergrund.
Eine interne Microsoft-Umfrage ergab, dass für 41 Prozent der Befragten die Werkzeuge mehr Flexibilität und Freiraum bedeuten. Sie müssen nicht mehr im Büro am Arbeitsrechner sitzen. Gerade in einer Geschäftswelt, in der man ständig auf Reisen ist, ist dies ein großer Vorteil. Wartezeiten auf Flughäfen oder Bahnreisen lassen sich nutzen, um Aufgaben unabhängig vom Ort aus zu bewältigen.
Acht Prozent sehen darin aber auch einen Nachteil. Sie stört die ständige Erreichbarkeit. Während es auf Dienstreisen noch in Ordnung, ist jederzeit verfügbar zu sein, kann es nach offiziellen Feierabend anstrengend werden. Einige Mitarbeiter können, ob aus schlechten Gewissen oder Übermotivation, auch Zuhause die Arbeit nicht ruhen lassen. Professor Andrea Back, vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität Genf, sieht daher in der Always-On-Mentalität eine Art “Selbstausbeutung der Informationsarbeiterklasse”.
“Enterprise Social wird die ganzheitliche Unternehmenskommunikation weiter revolutionieren”, sagt Thomas Schröder, Geschäftsführer Großkunden und Partner bei der Microsoft Deutschland GmbH.
Die klassische E-Mail und Meetings von Angesicht zu Angesicht verlieren an Bedeutung und werden zur Nebensache. Instant Messenger wie Skype oder Lync übernehmen die Kommunikationsfunktion. Mitarbeiter müssen dadurch nicht mehr zwangsläufig im Büro sein, um an Besprechungen teilnehmen zu können. Auch die Terminfindung wird somit vereinfacht. Und anstatt das der Kollege aus dem Ausland extra anreist, kann er einfach via Video-Chat in Meetings zugeschaltet werden.
Mit Enterprise Social verändert sich ebenfalls der Kontakt zum Kunden. Stark an Facebook angelehnt, lässt sich mit Yammer ein umfangreiches Intranet aufbauen, auf das auch Kunden Zugriff bekommen können. Somit kann die Kundenbetreuung schneller und direkter stattfinden. Auch für den reinen internen Austausch bietet Yammer Möglichkeiten. Mitarbeiter können schnell und unkompliziert ihre Ideen allen Kollegen unterbreiten und somit Feedback erhalten. Auch Mitarbeiter aus anderen Abteilungen beziehungsweise fachfremde Kollegen können so ihren Input beisteuern.
Auch in Universitäten lassen sich an einigen Lehrstühlen Enterprise-Social-Methoden finden. Intensiv nutzt sie zum Beispiel Professor Peter Vogel vom Lehrstuhl für theoretische Physik an der TU München. Für eine optimale Laborbelegung setzen Vogel und seine Studenten Sharepoint ein, so entfallen Leerläufe im Laborbetrieb und jeder hat die Möglichkeit seine Versuche durchzuführen.
Darüber hinaus wird über Sharepoint die Koordinierung von wissenschaftlichen Abhandlungen gesteuert. Von unterwegs aus können Mitarbeiter gleichzeitig am selben Dokument arbeiten und miteinander kommunizieren. Studenten werden so schon in der Universität auf Enterprise Social vorbereitet oder können ihren zukünftigen Arbeitgeber beim Aufbau einer neuen Arbeitskultur unterstützen.
Professor Back hat in einer Umfrage versucht herauszufinden, wie sich Angestellte den Arbeitsplatz der Zukunft vorstellen. Dabei wurden Mitarbeiter eines deutschen Sportartikelherstellers, IT-Start-ups und Studenten, die bereits mindestens drei Monate in einem Unternehmen beschäftigt waren, befragt.
Für die Mitarbeiter des Sportartikelherstellers ist ein flexibler Zugriff auf Daten ebenso wichtig wie offene und flexible Arbeitsräume. Darüber hinaus wünschen sie sich weniger Sicherheitsvorkehrungen. Auch Studenten legen weniger Wert auf Sicherheitsvorkehrungen, dafür schätzen sie die Mobilität und Flexibilität am Arbeitsplatz. Die befragten Studenten bevorzugen Instant Messenger oder Video-Konferenzen für Meetings, während die Angestellten sich lieber persönlich begegnen.
Die IT-Start-ups sehen in Cloud-Diensten als zentralem Speicher einen wichtigen Punkt für den Arbeitsplatz der Zukunft. Die Möglichkeit von Home Office und der Gebrauch von mobilen Geräten spielt für sie ebenfalls eine große Rolle.
Daraus lässt sich ableiten, dass viele Mitarbeiter in den Sicherheitsmaßnahmen der Unternehmen vor allem Nachteile sehen. Außerdem ist ihnen ein fester Schreibtisch im Büro nicht mehr so wichtig im Arbeitsleben. Home Office beziehungsweise mobile Arbeitsplätze sind für viele Mitarbeiter von immer größerer Bedeutung.
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