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Internationales Rotes Kreuz fordert Völkerrecht in Kriegsspielen

Kriegsspiele stehen oft in der Kritik, entweder weil sie angeblich Spieler zu brutalen Mördern macht oder übermäßig Gewalt darstellen. Dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) in Genf gehen Computerspiele, die ein Abbild von Schlachtfelder zum Thema haben, nicht weit genug. Sie bemängeln, dass geltendes Kriegsrecht keine Anwendung findet. Daher fordert es die Einhaltung des humanitären Völkerrechts in Kriegsspielen.

Kriegsspiele sollen den Spieler für Einhaltung des Völkerrechts belohnen und Verstöße dagegen, als Kriegsverbrechen bestrafen. Andernfalls würden Nutzer die Missachtung des Völkerrechts als akzeptable Handlungen verstehen.

Das IKRK empfindet es als falsch, wenn in Kriegsspielen die Möglichkeit besteht Folter, insbesondere bei Verhören, anzuwenden sowie Zivilisten, Gefangene oder Verwundete zu töten, medizinisches Personal, Gebäude und Transporter wie Krankenwagen anzugreifen oder jeden auf einem Schlachtfeld zu töten.

Ein Verbot von Spielen, die das Kriegsrecht missachtet, fordert die Organisation nicht. Denn auch in echten Kriegssituationen wird geltendes Völkerrecht nicht befolgt und darf daher auch in Spielen möglich sein. Allerdings darf der Spieler für das Brechen des Kriegsrecht nicht belohnt werden, sondern müsse lernen was im Krieg erlaubt und was verboten ist.

Fantasy-Spiele oder Weltraumkriegsspiele in der Zukunft sind von der Kritik durch das IKRK ausgenommen. Einige Spieleproduzenten arbeiten bereits mit dem IKRK zusammen, um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts korrekt darzustellen. Auch mit Filmproduzenten ist die Organisation in engem Kontakt.

Ziel des IKRK ist es das Kriegsrecht beziehungsweise das humanitäre Völkerrecht einer breiteren Masse näher zu bringen und dafür zu sensibilisieren. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes ist wie das Deutsche Rote Kreuz Mitglied der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • Geht's noch? Perverses Völkerrecht, vielleicht gar die Haager Landkriegsordnung oder Genfer Konvention über das Verbot, kriegsverbrecherische Offizeire anderes in Gefangenschaft zu behandeln als in den Militätdienst gespresse Bauern, als "Computer-Spielrecht"?

    Ich war Anfang der 1960er Jahre in der Schweiz, als die dortige Armee deswegen umgerüstet wurde, weil ihre Bajonette nicht die nach der Landkriegsordnung erfoderliche Blutrille hatten zum raschen Ablauf des Blutes Erstochener.

    Könnte ich Spiele programmieren, würde ich eines schaffen, dass Militärrichter und die Landkriegsordnung reklamierende Genfer Banditen an den naächsten Baum knüpft, sobald sie ihr dummes Geschwätz zum besten geben....

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