Schon vor einigen Wochen hatte SAP erklärt, dass das internationale Interesse an den Angeboten SAPs aufgrund der Enthüllungen von Edward Snowden stark gewachsen ist. Jetzt denkt das Unternehmen offenbar tatsächlich über ein weiteres Rechenzentrum in Australien nach.
Damit soll der lokale Bedarf von Unternehmen gedeckt werden. “Wenn ich mit Vertretern des öffentlichen Sektors spreche, dann wird schnell klar, dass sie nur dann einen Cloud-Dienst konsumieren wollen, wenn sichergestellt ist, dass die Daten in Australien bleiben”, so Snabe in einem Interview mit der Zeitschrift Australian Financial Review.
Auch wenn in Punkto Investitionsbereitschaft derzeit noch wenig von den Folgen der Enthüllungen zu spüren ist, so erklärt Snabe gegenüber dem regionalen Wirtschaftsblatt, dass sich der Markt dadurch grundlegend geändert hat. “Die Menschen haben begriffen, dass man eine Rechenzentrum an einem physischen Ort verwalten muss, wo auch die Rechtssprechung den Prämissen der Anwender entspricht”, so Snabe weiter.
“Was wir derzeit erleben ist, dass die erste Frage die in Europa und Asien derzeit gestellt wird lautet: “Wo habt ihr euer Datenzentrum”, berichtet Snabe. Die zweite ziele darauf ab, ob man sicherstellen könne, dass diese Daten auch in dieser physischen Umgebung bleiben. Offenbar kann SAP das. Denn Snabe ist davon überzeugt, dass SAP hier gegenüber anderen Anbietern einen deutlichen Vorteil hat.
Vor einigen Wochen hatte der SAP-Manager Bernd Leukert sich ähnlich geäußert. “Wir beschleunigen unsere nInvestitionen in den globalen Ausbau unserer Rechenzentren”, erklärt Leukert, der im erweiterten SAP-Vorstand für das Thema Innovationen bei Softwareanwendungen. Als Grund für diesen beschleunigten Ausbau nannte Leukert eben auch die Debatte um die Ausspähaktionen durch die NSA. Nun scheinen die Pläne in Australien bereits konkrete Formen anzunehmen. Zu bezweifeln ist allerdings, dass diese Expansion SAP alleine auf die NSA-Affäre zurückzuführen ist.
Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen SAP Anwendergruppe DSAG hatte Snabe zudem eine Art Schengen-Raum für die Cloud gefordert. Für Anbieter wie SAP seien einheitliche rechtliche Regelungen über mehrere Länder hinweg ein wichtiger Punkt um solche Dienste auch wirtschaftlich anbieten zu können. Allerdings betonte Snabe auch bei dem Kongress in Nürnberg, dass die NSA-Affäre zu vielen Frage führe, etwa, ob die Daten in Europa bleiben.
“Für den sicheren Datenverkehr brauchen wir so etwas wie ein Schengen-Abkommen für IT”, so Jim Hagemann Snabe auf der DSAG-Jahrestagung in Nürnberg gegenüber der dpa. Snabe sieht in der Möglichkeit, dass jedes Land der EU eine eigene Cloud-Umgebung einführt ein “Risiko”. Daher seien europäische Standards nötig.
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Lustig, diese Aussage, wo gerade Australien mit den Amerikanern im gleichen Verbund sitzt... Hat da jemand nicht nachgedacht bei einem solchen Pressebericht?
Yepp, Da bin ich der gleichen Meinung wie mein Vorredner. Das erste das mir hier in den Sinn schoß war, daß Australian zu den sog. "Five Eyes" gehören und damit direkter Datenausstausch zwischen diesen Ländern.
"PUT OBOMA INTO PRISM"