10.000 Euro für Internetauftritte von Kleinfirmen von der EU
Mit bis zu 10.000 Euro will die EU kleinen und mittelständischen Unternehmen bei Web-Seiten oder Schulungen unter die Arme greifen.
Die Europäische Kommission hat einen Entwurf zur Förderung von Kleinfirmen präsentiert, der ihnen die Nutzung digitaler Technologien ermöglichen soll. Sogenannte Innovationsgutscheine will die EU für eine schnelle Umsetzung ausgeben. Sie sollen einen Wert von bis zu 10.000 Euro haben und beispielsweise die Entwicklung von Websites oder Software-Schulungen finanzieren. In den spanischen Regionen Murcia und Extremadura läuft aktuell eine Testphase.
“Kleine Unternehmen, die digitale Dienste nutzen, verzeichnen ein doppelt so schnelles Wachstum, exportieren doppelt so viel und schaffen doppelt so viele neue Arbeitsplätze”, so Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, in einer Pressemitteilung. “Was in Murcia und Extremadura in Spanien getan wird, sollte für alle möglich werden.”
22 Prozent höhere Umsatzzuwächse verzeichnen nach Angabe der EU kleine Unternehmen in den G-20-Ländern, die an das Internet angebunden sind, als Unternehmen, die das Internet kaum oder gar nicht nutzen. 93 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland mit aktivem Internetauftritt können Schätzungsweise innerhalb von drei Jahren neue Arbeitsplätze schaffen. Die sei nur bei 50 Prozent der Unternehmen ohne Präsenz der Fall.
Ohne großen Verwaltungsaufwand sollen lokale Behörden die Gutscheine ausstellen. Diese können Firmen gegen Dienstleistungen für die Entwicklung von Websites sowie für Schulungen für E-Commerce oder die Einführung von Unternehmensanwendungen wie CRM-Lösungen eintauschen.
Um den Bedarf von kleinen und mittleren Unternehmen ermitteln zu können, erhalten Behörden einen Leitfaden. Darüber hinaus sollen die Behörden bewerten, ob die Gutscheine für einen Start in das elektronische Geschäft geeignet sind. Die Einrichtung von individuellen Gutscheinsystemen für bestimmte Regionen erklärt die EU ebenfalls in dem Leitfaden. Von den Bedürfnissen der Firmen und den Prioritäten der jeweiligen Region soll die Höhe der Förderung abhängen. Die EU sieht in Firmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen Anbieter der Dienste.
“Ein erleichterter Zugang zu digitalen Technologien ist eine der zahlreichen Möglichkeiten, wie Regionalpolitik dazu beitragen kann, dass kleine Unternehmen wettbewerbsfähiger werden”, ergänzte Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik. “Im Zeitraum 2014 bis 2020 sind die Digitale Agenda und die KMU-Förderung zentrale Prioritäten der Strukturfonds. KMU bilden das Rückgrat der europäischen Volkswirtschaften und die Quelle für künftige Arbeitsplätze in unseren Städten und Regionen.”
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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