70 Kriterien haben die Experten von Pierre Audoin Consultants herangezogen, um die führenden Anbieter von SAP-Hosting-Services in Deutschland bewerten zu können. Wie bereits im Jahr 2011 hat PAC spezifische Kompetenzen der Provider auf Herz und Nieren geprüft. Als Voraussetzung gilt, dass die Anbieter mehr als zwei Drittel des SAP-Hosting-Umsatzes mit deutschen Kunden machen. Daher treten hier auch Spezialisten wie Freudenberg IT oder All for One Steeb genau so an wie globale Player wie HP, Atos oder auch T-Systems.
Jetzt hat PAC die Ergebnisse im aktuellen RADAR_SAP_Hosting_2013 “Führende Anbieter von SAP-Hosting in Deutschland 2013” veröffentlicht. Zu den untersuchten Kriterien zählen unter anderem Ressourcen, Kompetenzen, Zertifizierungen, Referenzen, Portfolio und Vertrieb, Vertrags- und Preismodelle, Partnerschaften, Organisation der Leistungserbringung, sowie Kundenzufriedenheit.
Interessant ist der Vergleich mit 2011: Immer mehr SAP-Hosting-Verträge werden auf Cloud-Modelle umgestellt. Damit geht bei den Angeboten auch eine zunehmende Standardisierung und einem Trend hin zur “Paketisierung” einher. Es zeige sich auch, dass die Anbieter zunehmend flexiblere Vertragsmodalitäten erlauben und auch eher nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle anbieten als noch vor zwei Jahren. Die Leistung werde auch immer häufiger “Plattform”-basiert erbracht.
Im Vergleich zu 2011 ist das Angebot inzwischen deutlich breiter. Fast jeder Provider setzt inzwischen auf die Cloud. 2011 hatten nur eine Minderheit auch SAP-Hosting-Modelle in Form von Cloud-Diensten angeboten. “Umfang und Tiefe” der von PAC “Cloudability” getauften Kompetenz, hingegen würden nach wie vor sehr unterschiedlich ausfallen.
“Anders als noch vor zwei Jahren bieten mittlerweile fast alle Provider im Storage-Umfeld zeitnah nach oben und unten skalierbare Ressourcen über “as-a-Service-Modelle” an. Dies gilt allerdings nur teilweise für Server-Hardware und Betriebssysteme”, so Karsten Leclerque, Principal Consultant Outsourcing & Cloud bei PAC.
So werben laut PAC viele Anbieter mit flexiblen und nutzungsbasierten Preismodellen. Allerdings gebe es dann auf der Angebotsseite sehr starke Unterschiede. Während bei den Verträgen einzelne Provider Festpreisbestandteile von weniger als 20 Prozent akzeptieren, dominieren im Durchschnitt nach wie vor Festpreise von mehr als 50 Prozent.
Und dieses Verhältnis habe sich auch in den vergangenen beiden Jahren nur wenig verändert: “Der Umfang der Flexibilisierung ist natürlich limitiert”, erklärt Leclerque. “Sie hängt nicht nur von den technischen und methodischen Fähigkeiten des Providers ab, sondern auch stark von Faktoren wie Asset- und Mitarbeiterübernahme, sowie Scope und Laufzeit des Vertrags.”
Häufig würden auch die Anwender aufgrund der besseren Planbarkeit und Überschaubarkeit ein Festpreismodell einem komplexen Preisfindungssystem vorziehen. Leclerque: “Daher haben wir im RADAR nicht nur die Flexibilität des Preismodells selbst, sondern vielmehr die Variabilität des einzelnen Providers gegenüber verschiedenen, vom Kunden gewünschten Preismodellen bewertet.”
Auch der Anteil eines “Plattform”-basierter Ansatzes variiert bei den Anbietern stark. Mit Plattform umschreibt PAC den Rückgriff auf eine Provider-eigene Standardarchitektur. Der Anteil der Provider, die eigene Standard-Architekturen nutze, liegt aktuell bei 65 Prozent. Dies bedeutet verglichen mit dem durchschnittlichen Anteil vor zwei Jahren eine signifikante Steigerung. Die befragten Provider sind sich zudem laut PAC darüber einig, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen werde.
Public-Cloud-Angebote, etwa in Form von Add-on-Angeboten zum traditionellen Hosting, sind im deutschen Markt bislang noch die Ausnahme. PAC nennt lediglich einen Anbieter, der Amazon Web Services im Einsatz hat. Das allerdings nur für nichtdeutsche SAP-Hosting-Kunden. Infrastructure-as-a-Services ist im SAP-Hosting-Umfeld damit in Deutschland bislang praktisch nicht im Markt vertreten.
Software-as-a-Service (SaaS) dagegen kommt immer häufiger zum Einsatz: Hier werden entweder SAP-eigene SaaS-Lösungen weitervertrieben, oder in Form von eigenen oder Third-Party-Lösungen angeboten. Einige Provider haben mittlerweile “Cloud-Marktplätze” etabliert, über die sich ihre Kunden zusätzliche Funktionalitäten mieten können.
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