“Heutige Mobiltelefone wurden geschaffen, damit sie weltweit funktionieren, aber wir werden gezwungen, künstlich aufgeblähte internationale Verbindungsgebühren zu bezahlen, um sie tatsächlich nutzen zu können”, sagte John Legere, CEO von T-Mobile USA. Die Folge seien extrem hohe Rechnungen.
T-Mobile USA schätzt, dass Amerikaner jährlich rund 55 Millionen Auslandsreisen unternehmen. Wenn sie ihr Mobiltelefon dort genauso verwenden wie im Ausland, sollen die täglichen Kosten oftmals bis zu 1000 Dollar betragen. Als Folge deaktivierten mehr als 40 Prozent der Kunden des Unternehmens das Datenroaming vollständig. Weitere 20 Prozent würden diesem Beispiel folgen, wenn sie wüssten, wie sie die Datennutzung abschalten könnten. Ein Problem, das inzwischen einige Unternehmen inzwischen zur Geschäftsidee gemacht haben, wie etwa Wandera, das für Unternehmenskunden eine Roaming-Verwaltung anbietet.
Nun versucht T-Mobile USA diese Anwender für sich gewinnen. Für den viertgrößten Anbieter im US-Mobilfunkmarkt ist der neue Tarif aber vor allem eine Möglichkeit, sich von den beiden Branchenriesen AT&T und Verizon abzuheben.
Der ab Ende Oktober erhältliche Tarif Simple Choice kostet pro Monat mindestens 50 Dollar. Der Verzicht auf die Roaminggebühren gilt in 100 Ländern weltweit, darunter auch Kanada, Brasilien, Deutschland, China, Indien und Russland.
In Europa hält die EU-Kommission ebenfalls an ihren Plänen für die Abschaffung von Roaminggebühren fest. Ab Juli 2014 sollen Verbrauchern keine Zusatzkosten mehr entstehen, wenn sie beim Aufenthalt in einem anderen EU-Land einen Anruf auf ihrem Handy entgegennehmen. Dafür soll ein Universaltarif eingeführt werden, der “Roaming zu Inlandspreisen” ermöglicht. Alternativ soll es möglich sein, ohne einen Wechsel der SIM-Karte einen anderen Roaminganbieter zu wählen. Samsung hingegen verhindert mit neuen SIM-Lock-Sperren, das einlegen anderer SIM-Karten.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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