St. Laurent ist im Vorstand der Konferenzen Fluent und Oscon. Er ist der Autor von Büchern wie “Introducing Elixir”, “Introducing Erlang”, “Learning Rails 3”, “XML Pocket Reference”, “XML: A Primer” und “Cookies”. In einem Blog hat er seine Kritik dargelegt. Dieser wird der vom bekannten Fachbuchverlag O’Reilly gehostet, was die Reichweite enorm erhöhte.
Seine Grundthese: Niemand mag DRM, und das wisse auch Berners-Lee. Einen Haufen Ärger – ohne dass irgendein Vorteil entstünde – schaffe das W3C für Webentwickler, wenn es einen Kopierschutz standardisiere.
Ein Kopierschutz schränke die Möglichkeiten von Nutzern wie auch Entwicklern ein, argumentiert St. Laurent in seinem Blog. Wie eine von Berners-Lee angedachte “Gegenleistung” eigentlich aussehen könnte, wisse er also nicht. Rund um DRM gebe es in Ländern wie den USA eine allzu strenge Gesetzgebung. Webentwicklern bürde man mit dem geplanten Standard zusätzliche Verantwortung auf, statt diese bei den Firmen zu belassen, die DRM einsetzen wollten.
St. Laurent schreibt, dass ihn die Frage ein weiteres Mal daran zweifeln lasse, ob das W3C eine gute Einrichtung sei. “Gerade dass HTML5 und CSS3 das öffentliche Interesse am W3C wieder verstärkt haben, ist ein weiterer Grund, die nützlichen Elemente sorgfältig auszuwählen.” Es sei eine implizierte Warnung, nichts und niemanden zu vertrauen, wenn sich das Gremium für die Standardisierung eines webweiten Kopierschutzes entscheide.
Im Blog des W3C hatte Berners-Lee vergangene Woche Stellung zur DRM-Thematik bezogen. Er argumentierte unter anderem, wenn schon ein Kopierschutz für Videos benötigt werde, dann sei es besser, dies im W3C zu verhandeln als anderswo, um ihn so interoperabel wie möglich zu machen.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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