Auf der eCarTec 2013 in München dreht sich alles um Elektromobilität. Neben Mercedes und Tesla präsentieren auch Nissan und VW ihre Elektro-Lösungen. Auch die Frage nach dem Aufladen der Fahrzeuge versuchen, unterschiedliche Hersteller zu beantworten. Qualcomm setzt auf eine Lösung ohne sichtbare Tankstelle. RWE setzt bei der Suche nach der nächsten Ladestation auf App-Unterstützung.
Mercedes zeigt auf der Messe die neue B-Klasse Electric Drive. In den Handel kommt der rein elektrische Mercedes Anfang 2014 in den USA, Europa folgt im nächsten Schritt. Einen Preis nannte das Unternehmen noch nicht, aber er soll sich am Wettbewerb orientieren. Das heißt wohl, dass er sich nach dem des BMW i3 richten wird, also ab 35.000 Euro. Die Höchstgeschwindigkeit der B-Klasse Electric Drive ist auf 160 km/h begrenzt, die Reichweite soll bei bis zu 200 Kilometer liegen. Das Aufladen für eine Distanz von 100 Kilometern dauert in den USA etwa 2 Stunden. Der Motor liefert 136 PS.
Interessant ist auch die Vernetzung der B-Klasse Electric Drive. Eine Mercedes-eigene App für iPhone ermöglicht die Steuerung von mehrere Funktionen vom Smartphone aus. Neben Reichweitenanzeige und Lage der nächsten Ladestation, kann die App auch eine optimale Route berechnen. Die intelligente Routenführung bezieht den aktuellen Ladestand der Batterie in die Berechnung mit ein und wählt Routen mit öffentlichen Ladestationen. Darüber hinaus berechnet die App die Zeit und die Entfernung bis zum nächsten Ladestopp.
Wer gerne in ein vorklimatisiertes Auto steigen will, kann seine B-Klasse per App vorheizen oder auch vorkühlen. Es lassen sich auch feste Zeiten für die automatische Klimatisierung festlegen. Die App soll auch Fehler beziehungsweise Defekte des Autos auslesen und dem Fahrer anzeigen können. In Zukunft will Mercedes auch das Fahrverhalten analysieren und damit die Effizienz des Elektroautos optimieren.
Mit dem Model S zeigt Tesla ein Top-Elektro Auto. Der günstigste Preis für die Elektrolimousine liegt bei 71.400 Euro. Das Model S erreicht eine Geschwindigkeit von 200 km/h. Eine Batterieladung soll für circa 425 Kilometer reichen. Je nach Motorausstattung liefert das Modell S zwischen 82 und 115 PS. Was den Tesla von anderen E-Autos abhebt, ist ein 17 Zoll großer Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts. Mit diesem lassen sich zahlreiche Funktionen von Klimakontrolle, über Bodenfreiheit und Licht bis zur Radioauswahl steuern.
Apps für Android und iOS ermöglichen die Steuerung von bis zu zwei Tesla-Fahrzeugen aus der Ferne. Wie bei Mercedes lassen sich Routen berechnen, die Klimaanlage steuern und der Ladevorgang starten sowie überwachen. Auf einem großen Parkplatz oder in einer fremden Stadt zeigt die App auch die Position des Fahrzeugs an.
Auch VW steigt in das Geschäft mit Elektroautos ein. Der e-up! kostet in Basisausstattung 26.900 Euro und bietet dafür 82 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h. Der VW schafft eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern. Selbstverständlich fehlt beim e-up! die obligatorische App nicht. Sie bietet nahezu die gleichen Funktionen wie Mercedes oder Tesla.
Nissan, der Vorreiter beim rein elektrischen Serienauto, hat den bereits 2009 präsentierten Leaf ausgestellt. Die günstigste Variante kostet 23.790 Euro, allerdings werden zusätzlich mindestens 79 Euro Monatsmiete für die Batterie fällig. Für 29.690 Euro erhält man die Batterie zum Leaf ohne Miete dazu. Die 109 PS des Elektromotors beschleunigen das Fahrzeug auf maximal 144 km/h. Die Reichweite liegt bei 199 Kilometern. Mit Nissan Carwings bieten die Japaner, wie eigentlich alle Hersteller eine Smartphone-App. Deren Funktionen unterscheiden sich kaum von denen der Konkurrenz.
Wer genügend Kleingeld in der Tasche hat kann sich für knapp 416.000 Euro auch einen sportlichen Mercedes SLS AMG Coupé Electric Drive in die Garage stellen. Der rein elektrische Sportflitzer erreicht eine Geschwindigkeit von 250 km/h und eine Reichweite von 250 Kilometern. Die vier Elektromotoren haben eine Leistung von 751 PS.
Doch was wäre ein Elektroauto ohne passende Ladestationen. Dank den Apps der Fahrzeughersteller lassen sich diese schnell ausfindig machen. Qualcomm geht einen Schritt weiter und verbannt die Elektrotankstelle in den Boden. Mit Qualcomm Halo präsentiert der Hersteller eine kabellose Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge.
Dafür setzt der Mobilfunkspezialist auf Induktion. Diese findet bereits bei elektrischen Zahnbürsten und einigen Smartphones wie Google Nexus 4 ihre Anwendung. Die WEVC-Technologie (Wireless Electric Vehicle Charging) besteht aus einer Basisstation und einer Aufladestation. Eine Ladematte wird in den Asphalt eingelassen und eine am Fahrzeug montiert. Fährt diese über die Ladematte, beginnt der Ladevorgang.
Qualcomm hat die Vision sämtliche Straßen mit seinem System auszustatten und damit eine Reichweitenbeschränkung von Elektrofahrzeugen aufzuheben. Ob sich das System durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.
In der Zwischenzeit bietet der Stromkonzern RWE die App “e-kWh” zur Navigation und Freischaltung von RWE-Ladestationen an. 1300 Ladepunkte von RWE und Partnerunternehmen kann die App finden und zeigt Informationen über Lage sowie Steckertyp direkt an. Darüber hinaus informiert sie, ob die Station zurzeit besetzt ist, spezielle Öffnungszeiten gelten oder die Bezahlung per Handy oder SMS möglich ist. Die App ist aktuell nur für iPhone und iPad erhältlich. Eine Version für Android soll bis Ende 2013 folgen.
Die Branche für Elektroautos in Deutschland kommt langsam aus den Kinderschuhen und setzt immer mehr auf die Vernetzung von Autos und Smartphone. Was jetzt noch fehlt, ist ein flächendeckendes Netz öffentlicher Ladestationen. Nur so lässt sich der Käufer vom rein elektrischen Fahrzeug überzeugen. Ein großer Schritt dafür wäre Qualcomm Halo, aber ob in absehbarer Zeit die Straßen mit dieser Technik ausgestattet werden, darf bezweifelt werden.
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