Samsung sichert sich mit Beteiligung Zugriff auf Gorilla-Glas

Der Glas-Spezialist Corning, der das widerstandsfähige Gorilla-Glas herstellt, rückt näher an Samsung heran. Samsung sichert sich damit eine Zukunftstechnologie.

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Mit einer Beteiligung will Samsung offenbar sicherstellen, auch künftig Zugriff auf die Produkte von Corning zu bekommen. Derzeit verwenden verschiedene Hersteller wie Apple, Nokia, Motorola oder auch Samsung das Material von Corning für Smartphone-Displays.

Jetzt steigt der Display-Geschäftsbereich von Samsung, Samsung Display Co, für 2,3 Milliarden Dollar bei dem Glas- und Keramik-Spezialisten ein. Damit könnte Samsung zu einem der größten Anteilseigner von Corning werden.

Bereits 1995 hatten die beiden Unternehmen ein Joint Venture gegründet. Jetzt erneuern die beiden Unternehmen dieses Abkommen. Im Zuge dieser neuen Vereinbarung wurde auch ein auf zehn Jahre angelegter Liefervertrag geschlossen. Corning soll damit bis zu zwei Milliarden Dollar zusätzlich erwirtschaften. Die Transaktion soll noch im ersten Quartal 2014 abgeschlossen werden.

 

 

Damit sichert sich Samsung einen technologisch hoch interessanten Hersteller. Auch strategisch macht dieses Investment durchaus Sinn für Samsung. Denn nach wie vor bezieht auch Samsung-Hauptkonkurrent Apple Corings Gorilla-Glas für iPad und iPhone.

Corning hat jedoch nicht nur dieses Spezial-Glas im Portfolio. Auch andere Entwicklungen, etwa aus dem Bereich Keramik oder Glasfaser könnten für die IT-Branche interessant werden. Auch bei Kunststoffen forscht Corning.

Samsung ist unter Technologie-Unternehmen der Hersteller mit dem höchsten Forschungsetat. Daneben sichert sich der koreanische Konzern auch durch Übernahmen und Beteiligungen Zukunftstechnologien. So hatte Samsung im August das Dresdner Unternehmen Novaled übernommen, das sich auf innovative Technologien für OLEDs spezialisiert hat.

230 Millionen Euro hat Samsung für Novaled bezahlt. Das Dresdener Unternehmen entwickelt unter großem internationalen Interesse organische Leuchtdioden, so genannte OLED. Immer häufiger kommen OLEDs bei Seriengeräten zum Einsatz. Durch OLEDS sollen dünnere Bildschirme möglich sein, die sich außerdem durch einen geringen Stromverbrauch auszeichnen. Samsung hatte sich bereits im Vorfeld der Übernahme an dem Unternehmen beteiligt.

Im Zuge dieser Transaktion erhält Corning Samsungs Anteile des in Korea angesiedelten 1995 gegründeten Joint Venture Samsung Corning Precision Materials, wie Corning mitteilt. Samsung Display besitzt derzeit 43 Prozent des Joint Ventures. Nach dieser Transaktion wird Samsung Displays Investment in neue Preferred Shares des Glasspezialisten umgewandelt. Hier wird Samsung 1,9 Milliarden Dollar bezahlen. Darüber hinaus werde Samsung noch einmal 400 Millonen Dollar in Corning-Anteile investieren. Damit kommt Samsung Display auf rund 7,4 Prozent Anteil an Corning.

Abhänigig von dem Abschluss mit Samsung, hat das Corning-Board ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 2 Milliarden Dollar bewilligt. Dieses Programm soll bis Ende 2015 abgeschlossen werden.

“Wir freuen uns, jetzt ein neues Kapitel unserer 40-Jährigen Equity-Zusammenarbeit mit Samsung aufzuschlagen, einem führenden Unternehmen bei Consumer-Electronic”, kommentiert Wendell P. Week CEO und President von Corning. Von diesem Abkommen würden Coring und Samsung strategisch profitieren.