Gratis-Mac-OS keine Bedrohung für Linux, sagt Linus Torvalds
Bekannt für markige Sprüche, lässt Linus Torvalds auch Apples neue Gratis-OS nicht unkommentiert.
Apple OS X Mavericks gibt es künftig gratis von Apple. Damit scheint Apple auf den ersten Blick in einen Ring mit Linux-Betriebssystemen zu steigen. Doch genau das verneint der Linux-Schöpfer Linus Torvalds.
Linux ist seit 22 Jahren frei verfügbar, erklärt Linus Torvalds auf einem Podium der LinuxCon in Edinbourgh. Doch auch wenn Apple sich jetzt vordergründig dafür entschieden habe, das Betriebssystem ebenfalls kostenlos weiterzugeben, stehe das doch auf einem ganz anderen Blatt. Die Philosophie dahinter sei eine ganz andere als bei Linux.
Daher gehe Torvalds auch nicht davon aus, dass Apples Schritt die Verbreitung von Linux in irgend einer Weise beinträchtige. “Die Tatsache, dass Apple dieses Betriebssystem weitergibt ist völlig irrelevant. Denn auch wenn das Betriebssystem kostenlos sei, müssten die Anwender, die das verwenden wollen, nach wie vor kostspielige Hardware kaufen.
Daher verwende Torvalds auch den Begriff Open Source und er verzichtet darauf, seine Schöpfung kostenlos zu nennen. Denn es gebe einen entscheidenden Unterschied zwischen kostenlos und frei/offen. Linux sei frei, weil man als Nutzer Zugriff auf den Source-Code habe. Auch das ist bei Apple nicht der Fall.
Auf der gleichen Veranstaltung hatte man Torvalds auch gefragt, was passieren müsse, dass er sein Engagement für Linux aufgebe. “Es müsste uninteressant werden, und das ist aber bisher noch nicht eingetreten.” Er würde aber aufhören, sobald er das Gefühl habe, keinen Code mehr schreiben zu können, oder wenn die Ärzte ihn dazu raten würden. Auch wenn ihn ein Bus überfahren würde, täte das der weiteren Entwicklung von Linux keinen Abbruch, versichert er. Es seien so viele engagierte Menschen an der Entwicklung beteiligt. Er habe seinen ganz eigenen Arbeitsstiel, aber auch andere Menschen, die unhöflich sind können Patches entgegennehmen.
Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.