SAS und SAP schließen strategische Partnerschaft
Wenn die Daten nicht zum Analyse-Modell kommen können, muss das Analysemodell zu den Daten kommen. Mit einer neuen Partnerschaft wollen SAS und SAP diesen Gedanken umsetzen. Co-CEO Bill McDermott spricht von “fast unendlichem Potential” und ja, es geht natürlich um HANA.
SAP und SAS haben eine strategische Partnerschaft über den Einsatz von In-Memory Analytics in Unternehmen geschlossen. So werden die beiden Unternehmen gemeinsam eine Technologie und einen Produktfahrplan entwickeln, um SAP HANA und SAS Analytics noch intensiver kombinieren zu können.
Im Ergebnis wird die In-Memory Plattform SAP HANA in SAS Lösungen integriert; umgekehrt laufen Advanced-Analytics-Algorithmen von SAS in SAP HANA. Damit können Unternehmen die Echtzeit-Analyse von Daten innerhalb ihrer bestehenden SAS und SAP Umgebungen optimieren. Die beiden Unternehmen haben die Partnerschaft auf der SAP TechEd bekannt gegeben, die SAP vom 21. bis 25. Oktober in Las Vegas abhält.
Ziel dieser Zusammenarbeit sei, dass Analysen ohne die Bewegung, die Duplizierung und den Abgleich der Datenbestände möglich sind. Darüber hinaus werden aufwendige mathematische Berechnungsvorgänge massiv parallelisiert und komplett im Hauptspeicher (In-Memory) ausgeführt. Damit wollen SAP und SAS neue Big Data-Lösungen umsetzen, die bisher nicht realisierbar waren.
“Die Partnerschaft von SAS, dem Marktführer bei Advanced Analytics, und SAP wird Big Data Analytics und andere analytische Anwendungen erheblich vereinfachen und damit schnellere Entscheidungsprozesse in Gang setzen”, kommentiert Henry Morris, Senior Vice President, Worldwide Software and Services, Research bei IDC. “Es kann sehr viel effizienter sein, das Analysemodell zu den Daten zu bringen als die Daten zum Modell. Diese Partnerschaft wird von großem Wert für die gemeinsamen Kunden sein.”
Dafür planen SAS und SAP ein gemeinsames Pilotvertriebsprogramm, in dessen Zuge ausgewählte gemeinsame Kunden SAS-Anwendungen auf SAP HANA erproben können. Im kommenden Jahr soll ein entsprechendes Programm entwickelt und geplant werden. Geplant sind spezielle Lösungen für Finanzdienstleister, Telekommunikationsanbieter, Handel, Konsumgüterhersteller und die produzierende Industrie. Hier stehen vor allem Abteilungen im Fokus, die Advanced Analytics und In-Memory kombinieren müssen. Als Beispiel nennt SAP das Kunden-, Risiko- und Asset-Management.
“Die Kombination der Leistungskraft von SAP HANA mit den Analytics-Lösungen von SAS ist die erste Welle an Innovationen, mit der wir an unsere gemeinsamen Kunden herantreten wollen”, sagt Bill McDermott, Co-CEO und Vorstandsmitglied der SAP AG. Offenbar plant SAP solche Kooperationen noch auszubauen. McDermott nannt das “Potenzial” solcher gemeinsamen Entwicklungen “fast unendlich”.