Microsoft-Zahlen besser als erwartet
Offenbar schlagen der CEO-Wechsel und die Integration von Nokia noch nicht auf das aktuelle Quartal von Microsoft durch, denn trotz PC-Flaute und der wohl bisher größten Restrukturierung in der Unternehmensgeschichte kann Microsoft Umsatz und Gewinn steigern. Steve Ballmers Strategie, das Microsoft-Portfolio vor allem auf Unternehmensanwender auszurichten scheint also Früchte zu tragen.
In der Bilanz fürs erste Quartal 2014 meldet Microsoft einen um 15 gewachsenen Nettogewinn nach GAAP von 5,24 Milliarden Dollar oder 0,62 Dollar je Aktie. Bei den Einnahmen legte Microsoft um 16 Prozent auf 18,53 Milliarden Dollar zu. Vor allem eine starke Nachfrage nach Enterprise-Produkten befeuert das gute Microsoft-Ergebnis.
Microsoft mit diesen Zahlen die Erwartungen von Analysten deutlich. Die hatten einen Überschuss von 0,54 Dollar je Anteilsschein bei Einnahmen von 17,79 Milliarden Dollar vorausgesehen. Im nachbörslichen Handel legte die Microsoft-Aktie um 5,31 Prozent oder 1,79 Dollar auf 35,51 Dollar zu, nachdem das Papier im Verlauf des gestrigen Handelstags 0,12 Prozent des Werts verloren hatte.
Der Bereich Commercial Licensing, in dem Microsoft seit diesem Quartal seine Server-Software sowie Windows-Volumenlizenzen und Skype zusammenfasst, wuchs um acht Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Mit den Online-Services für Geschäftskunden wie Office 365 und Windows Azure nahm Redmond 275 Millionen Dollar ein, was einem Plus von 162 Prozent entspricht.
Die auf Verbraucher ausgerichteten Versionen von Windows und Office sowie Windows Phone fasst Microsoft nun unter Devices and Consumer Licensing zusammen. Dieser Bereich steuerte im ersten Fiskalquartal 3,9 Milliarden Dollar (minus vier Prozent) zum Gesamtergebnis bei. Xbox, Surface und PC-Zubehör, was der neuen Sparte Devices and Consumer Hardware entspricht, waren für weitere 1,49 Milliarden Dollar verantwortlich (plus 37 Prozent). Der Bilanz zufolge verkaufte Microsoft Surface-Tablets im Wert von 400 Millionen Dollar. Die Einnahmen aus dem Windows Store, Office 365 Home Premium und Suchwerbung (Devices and Consumer Other) beliefen sich auf 1,6 Milliarden Dollar (plus 15 Prozent).
Seinen Umsatz mit Suchwerbung steigerte Microsoft nach eigenen Angaben um 47 Prozent. Zudem hätten inzwischen mehr als zwei Millionen Nutzer ein Abonnement für Office 365 Home Premium abgeschlossen, ließ es wissen.
Die Lagerbestände stiegen gegenüber dem Vorjahr um 61 Prozent. Microsoft macht dafür den Launch seiner zweiten Surface-Generation sowie die Vorbereitung auf den Marktstart der Xbox One im November verantwortlich. Im vergangenen Quartal hatte Microsoft 900 Millionen Dollarauf die zu hohen Lagermengen des Surface RT abgeschrieben.
Neue Dienste für Unternehmen “werden uns helfen, weiterhin schneller zu wachsen als der Enterprise-Markt”, sagte der scheidende CEO Steve Ballmer. Zudem zeigten Verbraucher großes Interesse an der kommenden Xbox One, den neuen Surface-Tablets und Windows 8.1. Zahlen dieser Produkte sind in der Bilanz für das erste Fiskalquartal allerdings noch nicht enthalten.
Im laufenden zweiten Geschäftsquartal rechnet Microsoft mit Einnahmen zwischen 23,1 und 24,1 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal wies die Bilanz einen Umsatz von 21,5 Milliarden Dollar aus. Das würde einem Zuwachs zwischen sieben und zwölf Prozent entsprechen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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