Der scheidende SAP-Finanzchef Werner Brandt bestreitet, dass SAP möglicherweise eine Übernahme von BlackBerry plane. Gegenüber der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag erklärte er: “Blackberry passt nicht in unsere Strategie”. So seien Programme für mobile Geräte seien bereits Teil der SAP-Kernanwendungen.
Blackberry prüft derzeit strategische Alternativen. Neben einem Verkauf könnte damit auch eine Aufspaltung des Unternehmens in Frage kommen. Reuters hatte in diesem Zusammenhang berichtet, dass auch SAP an BlackBerry interessiert sein könnte. Auch eine Beteiligung an einer Aufteilung des Konzerns unter mehreren Firmen sei denkbar, so der Bericht damals.
Im August hatte sich Blackberry erstmals zur Prüfung von Fusionsangeboten und anderen strategischen Alternativen bereit erklärt. Ein erstes Angebot in Höhe von 4,7 Milliarden Dollar legte zunächst die kanadische Pensionskasse Fairfax Financial Holdings vor, die schon 10 Prozent der Blackberry-Aktien hält. Sie soll aber bei der Suche nach Partnern auf Schwierigkeiten gestoßen sein, weshalb eine mögliche Aufteilung des Unternehmens erneut in den Fokus rückte.
Als Interessenten für eine (Teil-)Übernahme wurden bisher außer SAP die Blackberry-Gründer Mike Lazaridis und Doug Fregin, aber auch Cisco und Google genannt. Vor zwei Wochen warender weltgrößte PC-Hersteller Lenovo und auch der Investor Cerberus hinzugekommen, die Insidern zufolge Blackberrys Bücher prüfen, um gegebenenfalls ein konkretes Angebot vorzulegen.
Ende September hatte Blackberry Zahlen fürs zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2014 vorgelegt. Es musste aufgrund von hohen Abschreibungen auf Lagerbestände des Smartphonemodells Z10 einen Verlust von fast einer Milliarde Dollar hinnehmen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner empfiehlt Kunden, sich heute schon nach Alternativen umzusehen. Blackberry hat diese Einschätzung nicht nur zurückgewiesen, sondern sich auch in einem offenen Brief an Anwender und Partner gewandt. Darin heißt es, sie könnten sich weiter auf Blackberry verlassen, es werde das Unternehmen noch länger geben.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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