Damals hatte Hasso Plattner an seinem Institut in Potsdam vielleicht schon erste Gehversuche mit In-Memory-Technologie gemacht, zu dem Produkt HANA, dem SAP heute das gesamte Schicksal übereignet, wurde das aber erst Jahre später. Immer noch läuft ByDesign auf einem ABAP-Server. SAP hingegen wird mittelfristig sämtliche Produkte auf die HANA-Cloud-Plattform heben. Und daher wird hier auch ByDesign von dieser Transformation betroffen sein.
Nach dem aktuellen Kenntnisstand der Partner-Unternehmen, die am Dienstag, den 29.10.2013 eine gemeinsame Pressekonferenz aufgesetzt haben, soll auf das aktuelle Release 13.08 noch die Versionen 13.11 und 14.02 wie angekündigt folgen.
Auch über dieses Release hinaus wird es allen Anschein nach Weiterentwicklungen für SAP Business ByDesign geben. Allerdings wird man dabei von Hotfixes sprechen und nicht mehr von Feature Packs. Daneben plant SAP die technologische Transformation der Cloud-Lösung auf SAP HANA.
Dabei werde sich SAP auf die technologische Transformation konzentrieren. “Wir reden gerade über eine wichtige Übergangsphase, in der SAP mehr Entwicklungsressourcen in die technische Transformation als in die funktionale Weiterentwicklung von SAP Business ByDesign steckt”, erläutert Henrik Hausen, Vorstand der Alpha Business Solutions AG.
Erst dann werden sich die Entwickler bei SAP wieder intensiver mit funktionalen Erweiterungen der Plattform auseinandersetzen, so hofft man in Partner-Kreisen. Diese Angaben stehen von Seiten der SAP im Raum. In welchen zeitlichen Rahmen diese Eckpunkte nun umgesetzt werden sollen, hat SAP bislang noch nicht konkretisiert.
Uwe Kammann, Vertriebsleiter SAP Cloud Solutions der All for One Steeb AG, verteidigt auch den durchwachsenen Start von ByDesign. “Damals hat SAP auf der modernsten verfügbaren Plattform aufgesetzt. Und ein ERP braucht eben etwas länger als ein CRM-System.” Inzwischen aber scheint ByDesign bei der Mehrzahl der Anwender gut zu laufen.
Interessant aber wird es für Partner und Kunden bei der Transformation der von den Unternehmen oder von den Partnern selbst entwickelten Erweiterungen. “Wir komplex dieser Übergang ist, dazu können wir im Moment nichts sagen”, kommentiert Kammann. SAP wird voraussichtlich sicherstellen, dass das Kernprodukt auf der neuen Plattform läuft. In wie weit in solche Fällen Module übernommen werden können, sei sehr stark von der individuellen Situation bei den Kunden abhängig, schränkt Kammann ein.
Dennoch sei die Arbeit, die in solche Erweiterungen geflossen sei, nicht völlig umsonst, denn von der Funktionalität her, hat man ja dann bereits klare Vorgaben. “Es wird nicht alles locker Flockig laufen aber schließlich handelt es sich um Business-Logik”, erklärt Wolfgang Kröner, Geschäftsleitung SAP OnDemand Solutions der itelligence AG, und die könne ja auch auf der neuen Plattform unverändert weiter verwendet werden.
Doch die Partner sehen für die Anwender nicht nur Nachteile durch die Transformation. Diese Transformation belege schließlich das “Innovationsstreben” der SAP. “SAP Business ByDesign wird von der neuesten Technologie profitieren. Dies wird die Lösung noch performanter und stabiler machen, was den Nutzen für die Kunden nochmals erhöht”, betont Henrik Hausen, Interims-Sprecher der SAP-Partner und Vorstand der Alpha Business Solutions AG.
Inge Kipping, Geschäftsführerin Anthesis, erklärt selbst Anwender von ByDesign zu sein. Durch die neue Plattform würden nicht nur mehr Performance und Stabilität gewährleistet, sondern es würden sich, wenn die Transformation erst einmal vollzogen ist, auch funktional neue Möglichkeiten bieten. Schon jetzt setzt Anthesis auf ByDesign auf HANA. Es zeige sich, so Kipping, dass das Reporting deutlich schneller laufe als bisher. “Die Ergebnisse, die ich bekomme, sind aber die gleichen wie mit der alten Lösung.”
Uwe Kammann, Buisness Unit Leiter SAP Cloud Solutions der All for One Steeb AG geht davon aus, dass die Standardisierung der technologischen Plattform sich nicht nur auf Performance und Stabilität der Cloud-Lösung positiv wirkt, sondern auch Betriebskosten für den Cloud-Betrieb deutlich senken wird. Im Übrigen werden Anwender, die die neue Plattform bekommen, auch wie bisher im Rahmen ihrer bestehenden Verträge abgerechnet.
Zumindest von Partner-Seite her kann von einem Ende von ByDesign derzeit also nicht die Rede sein. “Wir können schon heute mit SAP Business ByDesign erfolgreich Geschäfte machen”, betont Inge Kipping, die laut eigenen Angaben aktuell zwei neue ByDesign-Installationen begleitet. Allerdings würden die Kunden in Deutschland aktuell noch weniger stark integrierte ERP-Cloud-Lösungen einsetzen. Außerhalb Deutschlands hingegen setzte sich das immer mehr durch.
“Wir erwarten, dass sowohl in Deutschland als auch international immer mehr Firmen ERP-Lösungen aus der Cloud nutzen werden. Das ist nur eine Frage der Zeit”, prognostiziert Wolfgang Kröner.
Krönner räumt aber auch ein, dass die Erfahrungen bei HANA als Plattform derzeit noch recht jung sind. Bei HANA als Datenbank hingegen habe SAP inzwischen einen sehr hohen Reifegrad erreicht. “Bei der Plattform haben wir keine Erfahrung. Es ist sicherlich noch ein Transformationsprozess, den SAP zusammen mit Partnern und Anwendern noch durchlaufen muss und SAP wird das sicherlich nicht von heute auf morgen umsetzen.”
Henrik Hausen, ergänzt: “Die Partner werden weiter in SAP Business ByDesign investieren.” Cloud-Lösungen seien nun einmal ein zukunftsfähiges Konzept. Unternehmen könnten sich dadurch trotz geringer IT-Ressourcen einen kostengünstigen Zugang zu Spitzentechnologien sichern und flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren.
In Deutschland gibt es derzeit rund 40 Partner, die für Business ByDesign zertifiziert sind. Dazu zählen neben den genannten unter anderem auch ABAYOO Business Network GmbH, Arvato Systems Technologies GmbH, Bautzen IT.Group GmbH & Co. KG, Data One GmbH, Ibis Prof. Thomae AG, Peritia Consulting GmbH, Portolan Commerce Solutions GmbH, Sigma GmbH, Trias GmbH und die Zimmerer GmbH.
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