Chano Fernandez, Head of Innovation Sales SAP EMEA, nennt das Potential bei Datenbanken sehr groß; dieser Markt wachse um 6 bis 7 Prozent jährlich. Die Walldorfer wollen dabei die Partner zuerst adressieren, erst dann die Anwender, um Skalierbarkeit zu schaffen.
“Wir antworten auf das Feedback der Partner, die mehr über die Strategie und Roadmap wissen wollen. Unsere Mission sind hohe zweistellige Zuwachsraten. Wir wollen die am schnellsten wachsende Datenbank-Firma werden und dreimal schneller als der Markt wachsen”, betont Fernandez.
2012 sei SAP das bereits gelungen und auch für 2013 befinde sich SAP wohl auf einem guten Weg. Es sei bereits in erheblichem Umfang gelungen, Kunden von den Wettbewerbern herüberzuholen, versichert Fernandez.
Dabei arbeitet SAP von einer soliden Grundlage aus, denn Sybase war der viertgrößte Datenbankanbieter der Welt, bevor der Spezialist an SAP ging. Die Integration von Sybase auch ins Partnernetzwerk ist mittlerweile abgeschlossen.
Eine besondere Stärke von Sybase liegt im Mobility-Bereich, wo mehr als 1000 Anwendungen von Partnern entwickelt wurden. Nun sieht Fernandez weiter großes Potenzial für den Datenbank-Verkauf bei Partnern, die bisher Sybase nicht im Angebot hatten.
Dennoch könnten die Trainingsangebote noch besser werden und noch nicht alle Partner wüssten über das Gesamtportfolio Bescheid, räumt Fernandez ein. Auch solle kein Produkt zurück bleiben. Egal ob HANA, Datenbanken oder Middleware, so Fernandez. Bei Middleware gebe es eine riesige Produktbreite, die etwa Prozessorchestrierung ermögliche.
“Beim HANA-Verkauf gibt es noch Gelegenheit zum Zusatzgeschäft. Cross-Sell und Up-Sell ist nötig und muss von den Partnern umgesetzt werden. Data Integration und Daten Services bieten die größten Chancen.“ Mit HP, Dell, Fujitsu, IBM und anderen hat SAP eine Vielzahl strategischer Partner im Datenbank-Umfeld gewonnen.
“Vor allem die HP Partnerschaft läuft fantastisch. HP ist ein globaler HANA Partner bei vielen Projekten”, stellt Fernandez heraus. Insgesamt setzen weltweit 2000 Kunden auf HANA, davon sind 300 bereits live und es gibt auch schon einige Referenzen. “Die Kunden nutzen derzeit oft nur Teile, bewegen aber sich zur vollen Suite. Diese Bewegung wird inkrementell erfolgen, um die Effizienz zu steigern.” Es sind keineswegs nur Konzerne, die sich mit HANA beschäftigen, auch viele Mittelständler setzen auf die zukunftsträchtige Technologie. In Nordeuropa ist die Nachfrage stark, fast ebenso in UK&I und Deutschland. Afrika setzt auch stark auf neue Technologie. In Südeuropa wächst SAP im diesem Umfeld zweistellig, aber es gibt noch keine großen HANA Projekte.
Fernandez erwartet, dass die Datenbanken, die im Moment 20 bis 25 Prozent des SAP Umsatzes ausmachen, in wenigen Jahren auf 35 bis 40 Prozent wachsen. “HANA ist die Zukunft. Die Strategie lautet: ‘Partner sind der Schlüssel'”, erklärt Fernandez. Erst vor wenigen Tagen hatten sich einige der wichtigsten Deutschen SAP-Partner zu Wort gemeldet und versichert, hinter der neuen HANA-Strategie von Business ByDesign zu stehen.
Bereits die Hälfte des HANA Geschäftes laufe über Partner, erklärt Steve Birdsall, COO & SVP Global Ecosystems and Channels bei SAP. Die Breite des Portfolios umfasse Anwendungen, Analyse, Mobility, Datenbanken/Technologie und Cloud: “Wir sind die zweitgrößte Cloud Company der Welt”, stellt Birdsall heraus.
Die HANA Enterprise Cloud, Managed Cloud as Service bieten unglaubliche Wachstumsmöglichkeiten, so Birdsall. “Unsere Partner sollen uns helfen, die Technologie in den Markt zu bringen. Sie haben die Branchenexpertise.” SAP intern laufe bereits komplett auf HANA: “Wir trinken unseren eigenen Champagner.“
“Echtzeit ist nicht neu, aber erfährt eine Optimierung mit HANA”, erklärt Irfan Khan, SVP Big Data SAP und bis 2010 CTO von Sybase. Andere Datenbankanbieter würden sich auf 25 Jahre alte Produktkerne verlassen. HANA ist eine Plattform und eine Reinnovation innerhalb SAP, so Khan. Die nächste Generation der Anwendungen kann auf HANA laufen.
HANA sei fundamental anders als die Produkte der Wettbewerber, denn es ist nicht nur eine in-Memory Datenbank, so Khan weiter. Sie unterscheidet sich von Vorgängern durch Caches. SAP habe zusammen mit Intel einen speziellen L1 Cache entwickelt, der die Fähigkeiten der Prozessoren optimal ausnutzt und parallele Instruktionen verarbeiten kann.
“Sybase iq hat seit über 15 Jahr Kolonnen Kompression gemacht und diese vereinfachte Kompressionsarchitektur fließt in Hana ein. Ebenso hat Sybase iq die Ladezeiten dramatisch verkürzt. Wir sind nicht die einzigen, Teradata und Greenplum bauen Ähnliches”, erläutert Khan.
Auch beim Thema Big Data hat SAP aggressive Pläne: “Wir haben alle Data Science Spezialisten innerhalb SAP zusammengefasst und wir sind die einzigen, die Big Data enabled Anwendungen bauen.” Ein wichtiges Thema ist auch die Konvergenz zwischen Hana und Hadoop, dies kombiniert sofortige Resultate mit unendlicher Storage. Kahn: “Hadoop ist das alter Ego von HANA. Dort setzen wir auf eine Kooperation mit Intel und Hortonworks.”
HANA ermöglicht laut SAP bei der TCO eine Einsparung von 30 Prozent. Allerdings gibt es auch Platz für traditionelle Angebote: Sybase ASE ist eine Chance für Partner in Kombination mit der Business Suite, wobei HANA als Beschleuniger wirkt.
SQL anywhere ist besonders für mobile Apps geeignet und Sybase iq ist weiter das führende Analysewerkzeug. HANA ist eine Anwendungsplattform, die der Harmonisierung dient. Der Sybase Power Designer unterstützt jetzt nicht nur die bisherigen Sybase Produkte, sondern auch HANA.
Für Einsteiger in das Thema bietet SAP zusammen mit Amazon eine kostenfreie 30 Tage Lizenz für HANA BW. HANA und Sybase iq ergeben in der Kombination eine Echtzeit Petabyte Computing mit near-line Storage für iq. HANA kann darüber hinaus auch iq Anwendungen beschleunigen. Doch auch wenn SAP mit HANA und Sybase ehrgeizige Pläne hat, kann HANA auch mit den Produkten anderer Hersteller eingesetzt werden. Kahn nennt zum Beispiel Datenbanken von Teradata.
[mit Material von Jakob Jung, Channelbiz.de]
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