Oracle hat neue Pläne mit dem quelloffenen Application-Server GlassFish. Zwar wolle Oracle wie angekündigt die Open Source Version 4.1 von GlassFish 2014 veröffentlichen, aber wie Oracle in einem Blog mitteilt werde es für die Versionen 4.x keine kommerziellen Versionen geben. Daher wird es auch von Oracle keinen Support dafür geben. Unternehmen, die eine Version haben wollen, die von Oracle mit Support unterstützt wird, müssen daher auf das kommerzielle Produkt WebLogic Server umschwenken.
Gemäß der Oracle-Livetime-Suport-Policy werde Oracle auch weiterhin kommerziellen Support für die GlassFish Versionen 2.1.x und 3.1.x anbieten.
“Oracle empfiehlt daher, dass Bestandskunden des Oralce GlassFish-Servers planen sollten, auf Oracle WebLogic Server zu migrieren, das sei technologisch und aus Sicht der Lizenzierung ein “natürlicher Weg”.
Schließlich seien Anwendungen, die auf Standards der Java Enterprise Edition (JEE) basieren, sowohl mit GlassFisch als auch mit WebLogic kompatibel, so der Oracle-Blog weiter. Beide Produkte würden gleichermaßen Oracle-Produkte wie Access Manager, Coherence- und Enterprise Manager sowie Oracles Datenbank unterstützen. Zudem würden sich beide Produkte substantielle Teile des Codes teilen. Als Beispiele nennt Oracle JPA, JAX-RS, WebSockets, CDI, Bean Validation, JSF, JAX-WS, JAXB und WS-AT. Daher gebe es bei der Konfiguration und bei den Features Parallelen.
Glassfish kam zusammen mit Sun Microsystesm zu Oracle. Jetzt hat Oracle Java 7 EE veröffentlicht und die Planungen für Java EE 8 haben bereits begonnen. Nach wie vor, so Oracle in dem Blog werde die Open Source Version von GlassFish die strategische Grundlage für Java EE Referenz-Implementierungen sein. Nichts desto trotz werde “Oracle WebLogic Server der einzige strategische und kommerziell unterstützte Application Server von Oracle sein”, betont Oracle im Blog.
Auch wenn sich die technologische Grundlage vielleicht relativ reibungsfrei austauschen lässt, so werden auf die Anwender wohl doch höhere Kosten zukommen. Denn derzeit berechnet Oracle für eine kommerziell unterstützte GlassFish-Installation 5000 Dollar pro Prozessor. Eine WebLogic-Standard-Lizenz kostet bereits das Doppelte. Die Enterprise Edition schlägt mit 25000 Dollar zu Buche und für die gesamte Suite berechnet Oracle 45000 Dollar pro Prozessor.
Wie viele Anwender hingegen kommerziellen Support für die Open-Source-Lösung beziehen ist indes völlig unklar. Vermutlich dürften es nur sehr wenige Unternehmen sein, die von diesem Schritt betroffen sind. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum Oracle sich hier jetzt auf den WebLogic-Server konzentriert.
Oracle hat dennoch GlassFish Server Open Source Edition 5 als Grundlage für Java EE 8 Referenz-Implementierung auf dem Schirm. Zudem werde Oracle auch GlassFisch Server Open Source Edition 5 in das Java EE 8 SDK bündeln, laut Angaben von Oracle derzeit die populärste Distribution von GlassFish.
Der deutsche Java EE-Spezialist Markus Eisele hingegen hegt Zweifel. Unter dem Titel: “R.I.P. GlassFish – Thanks for all the Fish” erklärt er in seinem Blog, dass Oracle GlassFish von einem Produkt zu eine Spielzeug degradiere. Eisele sieht nun JBoss AS7 und WildFly als die zwei besten Alternativen zu GlassFish.
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