Amazon liefert jetzt auch Grafic-as-a-Service

Das NVIDIA GRID GPU in einer g2 Instanz von Amazon. Quelle: AWS
Das NVIDIA GRID GPU in einer g2 Instanz von Amazon. Quelle: AWS

Als derzeit stärkster Anbieter von Cloud-Services legt Amazon jetzt nochmal vor. Als einer der ersten großen Player setzt Amazon setzt Amazon eine Technik von Mozilla und dem US-Unternehmen OTOY ein. Auf diese Weise ist auch ohne ein Browser-Plug-in das Streaming von Spielen, Videos und Software erlaubt. Zudem hat Amazon eine Vereinbarung über die Nutzung des neuen JavaScript-Frameworks ORBX.js getroffen und bietet diese Technologie jetzt auch den AWS-Kunden unter der Markt G2 an.

Kunden der Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) G2 werden von AWS-Servern komplexe Software und Spiele streamen können, die skalierbares Grafikrendering mit einer GPU benötigen – etwa Autodesk 3DS Max und Maya. Sie sind in der Qualität von 1080p60 in HTML5-fähigen Browsern darstellbar.

Als Spezifikationen für eine  g2.2xlarge-Instanz nennt der AWS-Chief-Evangelist Jeff Barr in einem Blog ein NVIDIA GRID, bestehend aus GK104 “Kepler” GPUs, 1536 CUDA-Kerne sowie 4 GB Video Frame Buffer RAM. Daneben stehen den Anwendern Intels Sandy Bridge mit 2,6 GHz, Turbo Boos, 8 virtuellen CPUs, 15 GB RAM und 60 GB SSD-Storage zur Verfügung.

OBRX.js ermöglicht es, beispielsweise eine Grafiksoftware im Browser auf unterschiedlichen Geräten wie Laptops und Tablets auszuführen (Bild: Mozilla).
OBRX.js ermöglicht es, beispielsweise eine Grafiksoftware im Browser auf unterschiedlichen Geräten wie Laptops und Tablets auszuführen. Quelle: Mozilla.

Brendan Eich, Mozillas Chief Technology Officer, der JavaScript schuf und an der Entwicklung von ORBX.js beteiligt war, verbindet damit große Hoffnungen. Nicht nur entfalle die Notwendigkeit lokaler Software-Installationen, vielmehr lasse sich mit der Technik auch das leidige DRM-Problem umgehen.

“Das Problem mit webbasierten DRM-Konzepten besteht darin, dass es die Leute nicht daran hindert, ihre Sachen bei Pirate Bay zu holen”, argumentiert er. “Aber es hindert die Nutzer aufgrund des von Patenten eingemauerten Protokolls daran, mühelos zwischen verschiedenen Geräten zu wechseln.” Mit einer GPU-basierten Lösung hingegen könnten Rechteinhaber kostenlos ein digitales Wasserzeichen einsetzen, ohne auf ein “toxisches” DRM-System zurückgreifen zu müssen.

Neben Mozilla und OTOY arbeitete auch Autodesk an ORBX.js mit, das Plug-ins, browserspezifische Videocodecs sowie nativen Code entbehrlich macht. OTOY und Autodesk haben zusammen eine leistungsfähige vorkonfigurierte Workstation namens “OctaneCloud” entwickelt, die über AWS für professionelle Designer bereitstehen soll. Die Nutzung wird ab 10 Dollar monatlich möglich sein.

Die Workstation wird Autodesk-Programme wie 3DS Max, Maya, Revit und Inventor offerieren – “zugänglich zu jeder Zeit, überall und von jedem Gerät”. Designer und Ingenieure können damit laut Autodesk-CTO Jeff Kowalski “echte Designarbeit leisten, ohne sich Gedanken um mangelnde Performance machen zu müssen.”

[mit Material von Bernd Kling, ZDNe.de]

Redaktion

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