Internet Explorer 11 ist der Browser, den Microsoft zusammen mit Windows 8.1 und Windows RT 8.1 ausliefert. Seit Ende Juli konnten Windows-7-Anwender eine Developer Preview nutzen, die durch eine Release Preview im September ersetzt wurde. Nach der Freigabe des Browsers für Windows 7 können jetzt etwa 55 Prozent der Desktop-Nutzer Internet Explorer 11 verwenden, so Rob Mauceri, Partner Group Program Manager für Internet Explorer bei Microsoft.
Microsoft hat nach eigenen Angaben die Leistung des Browser weiter verbessert. Unter Windows 7 soll IE 11 jetzt 30 Prozent schneller sein als andere Browser und neun Prozent schneller als IE 10. Auf den JavaScript-Benchmark SunSpider beziehen sich die Angaben. Der Microsoft-Browser hat es in anderen Tests schwerer.
Nahezu alle Funktionen, die der IE 11 unter Windows 8.1 bietet, sind auch unter Windows 7 verfügbar. Allerdings befindet sich die Adressleiste weiterhin am oberen und nicht am unteren Bildrand. Auch die Möglichkeit, bis zu 100 Tabs gleichzeitig zu öffnen, steht Nutzern nicht zur Verfügung. Als Grund führt das Unternehmen an, dass IE 11 für Windows 7 eine klassische Desktop-Anwendung und keine Metro/Modern-Style-App ist.
Microsoft verzichtet in der Version für Windows 7 zudem auf die Unterstützung bestimmter Video-Erweiterungen. Allerdings funktionieren Flash und Silverlight auch weiterhin unter Windows 7. “Es gibt viele Lösungen für Windows-7-Kunden, um kopiergeschützte Inhalte im Internet streamen oder betrachten zu können”, sagte ein Microsoft-Sprecher. Die Unterstützung für Googles SPDY-Protokoll, das als Vorläufer von HTTP 2.0 gilt, fehlt ebenso wie die Sicherheitsfunktionen des mit Windows 8.1 eingeführten erweiterten geschützten Modus.
Abgesehen davon sind nach Unternehmensangaben beide Browserversionen nahezu identisch. Wie unter Windows 8.1 bietet der IE 11 unter Windows 7 dieselben Leistungsverbesserungen und kürzeren Ladezeiten. Alle neuen Standards und auch WebGL werden ebenfalls unterstützt. Per GPU kann IE 11 JPEG-Bilder nativ in Echtzeit decodieren. Dadurch sollen Seiten schneller angezeigt und weniger Speicher verbraucht werden. Zudem sind die Änderungen an der JavaScript-Engine “Chakra” enthalten.
Microsoft bietet wie bereits bei den Vorversionen ein Blocker Toolkit für den Internet Explorer 11 an, für Unternehmen und Anwender, die nicht automatisch auf den neuen Browser umsteigen wollen. Systeme, auf denen bereits die Test-Version des IE11 installiert ist, werden durch das Tool nicht von dem Upgrade ausgeklammert. Eine manuelle Installation kann das Tolle auch nicht verhindern.
Um die Popularität des Internet Explorer 11 zu steigern, hat Microsoft eine asiatische Comic-Figur als Maskottchen etabliert. Inori Aizawa nennt sich die neue animierte “Schutzheilige” des Internet Explorers.
Wann Internet Explorer 11 auch für Windows Phone zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht bekannt. Windows Phone 8 enthält Internet Explorer 10.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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