Fairphone bereits 25.000 Mal verkauft

Die erste Charge des möglichst fair produzierten Smartphones hat das niederländische Projekt Fairphone bereits verkauft. Insgesamt 25.000 Kunden haben das Fairphone für 325 Euro bestellt. Dabei gingen sie in Vorkasse. Noch vor Weihnachten sollen die Kunden das Android-Smartphone erhalten.

CEO Bas van Abel äußert sich folglich begeistert: “25.000 Leute haben 325 Euros für ein Smartphone ausgegeben, das sie nicht einmal gesehen haben und von einer Firma stammt, die noch nie zuvor ein Smartphone hergestellt hat. Dies ist ziemlich bemerkenswertes Statement für fair produzierte elektronische Geräte. Offenbar ist vielen Leuten ein fairer Produktionsprozess einiges wert.”

Die Kostenstruktur des Smartphones hatte Fairphone im September vorgestellt. Die faire Produktion erhöht den Endkundenpreis demnach um 22 Euro. Dies beinhaltet die Teilnahme an Brancheninitiativen ebenso ein wie einen Fonds für die medizinische Versorgung von Arbeitern oder auch die Open-Source-Entwicklung.

An eine Initiative für das Recycling von Elektroschott gehen 3 Euro je Smartphone. Je 2 Euro soll das Recycling des Fairphones selbst kosten. 130 Euro von den insgesamt 185 Euro reinen Produktkosten fallen für die Hardware an.

Ebenfalls interessant: Für Lizenzen und Patente gehen pro Gerät 25 Euro ab. In der ersten Fassung basiert das Fairphone auf Googles Android 4.2 Jelly Bean. An diesem verdient beispielsweise Microsoft über geistiges Eigentum mit. Umweltsiegel und Zertifizierungsprogramme wie CE, FCC und RoHS schlagen mit 9 Euro zu Buche.

Pro Gerät beträgt der angepeilte Gewinn 5 Euro. Damit will die Initiative eventuelle Zusatzkosten oder anfallende Zinsen auffangen. In Fairphones ausführlicher PDF-Datei finden sich die weiteren Punkte der Bilanz.

Käufer erhalten für die 325 Euro ein Smartphone mit einem 4,3 Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 960 mal 540 Pixeln und einen Quad-Core-Prozessor. Das für die Komponenten benötigte Tantalum und Zinn wurden konfliktfrei gewonnen. Nach aktuellem Informationsstand erfolgt die Auslieferung des Fairphones im Dezember. 5000 Vorbestellungen gingen bis Juni ein. Im September lag der Zähler auf der Website bei knapp 15.000. Vom Interesse weiterer potentieller Käufer hängt es ab, ob noch eine zweite Charge produziert wird.

Fairphone-Kostenstruktur: Von 325 Euro Endkundenpreis fallen 22 Euro an Mehrkosten durch die faire Produktion an (Grafik: Fairphone).

[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

23 Stunden ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago