Kurbelbetrieb: Boston liefert ARM-basierten Ubuntu-Server aus

Viridis - Der ARM-Server von Boston, lässt sich sogar mit einem Fahrrad betreiben.
Viridis – Der ARM-Server von Boston, lässt sich sogar mit einem Fahrrad betreiben. Quelle: Boston Ltd.

Der Viridis Microserver läuft auf einem ARM Cortex A15 und ist für den Betrieb mit Ubuntu Linux 13.10 zertifiziert. Damit kommt einer der ersten kommerziell verfügbaren Server von einem kleinen britischen Hersteller. Derzeit sind nur wenige Server auf Basis der ARM-Architektur verfügbar. Mit dem neuen Angebot könnte Boston Limited das Interesse an dieser Rechen Plattform noch befeuern.

AMD wird im ersten Quartal 2014 die ersten ARM-Server ausliefern. Andere Hersteller, die bereits solche Rechner im Angeobt haben heißen Penguin oder Aeon Compunting. Einer der großen Vorteile dieser ARM-basierten Server ist der geringe Stromverbrauch.

So zeigt Boston auf der Supercomputing-Conference in Denver SC’ 13 derzeit am Stand einen Server, der mit einem Fahrraddynamo betrieben werden kann.

Der Markt für solche Systeme wird vermutlich erst im Jahr 2014 an Fahrt aufnehmen, wenn die ersten 64-Bit-ARM-Server-Chips auf den Markt kommen. Derzeit verfügen die ARM-Chips nur über einen Adressraum von 32-Bit. Hersteller wie AMD, Calxeda, AppiedMicro und auch noch weitere haben für das kommende Jahr ARM-CPUs für Server angekündigt.

Der Viridis Micrososerver wird nicht nur von Fahrrädern, sondern auch von dem System on a Chip EnergyCore ECX-2000 mit 1,8 GHz und jeweils vier Kernen angetrieben. Ein Microserver setzt sich aus sechs Karten zusammen, die jeweils aus zwei Calxeda-SOCs bestehen. Jede Karte verbraucht lediglich 6 Watt. Darüber hinaus verfügt der Server über 10 GiE, 16 GB Memory und 4 MB Cache.

Vom Hersteller heißt es dazu: “Der Viridis ist hoch skalierbar, dank des integrierten 80 GB Fleet Fabrics und die Fleet Engine liefert gleichzeitig eine Out-of-Band-Control sowie eine Intelligenz für autmatisierten Betrieb und Stromverbrauchsoptimierung.” Aufgrund dieser massiven Skalierbarkeit spricht man bei solchen Servern auch von Hyperscale-Computing.

Wichtig für den Viridis ist auch die Zertifizierung für Ubuntu. Denn damit ist sichergestellt, dass das Betriebssystem auch mit dem Calxeda-System zurechtkommen. Mit dem aktuellen Stand lässt sich der Viridis vor allem für Web-Hosting einsetzen. Auch in Testumgebungen könnte der neue Server eine Rolle spielen. Boston nennt als Einsatzgebiete Storage, Cloud und Virtualisierungs-Projekte.

Größtes Hindernis für die Verbreitung dieser neuen Server allerdings dürfte sein, dass derzeit nur in sehr geringem Umfang Software für diese Plattform bereit steht. Neben der Open-Source-Community Linaro, das Linux für ARM optimieren will, arbeitet auch Oracle zusammen mit AMD daran, Java auf die noch junge Server-Architektur zu bringen.

Redaktion

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