Die USA sollen den Wikileaks-Gründer Julian Assange angeblich nicht zur Fahndung ausgeschrieben haben. Die der Washington Post zitiert einen namentlich nicht genannten hochrangigen Polizeibeamten. Demnach laufe zwar seit drei Jahren eine Untersuchung gegen Assange, aber eine Anklage liege derzeit nicht vor.
Die Zeitung folgert daraus, dass die US-Strafverfolger juristisch zwischen Personen unterscheiden, die Informationen geheimzuhalten verpflichtet sind, und denjenigen, die geheime Informationen veröffentlichen. Damit würden die Fälle Bradley Manning und Edward Sowden anders behandelt als die von Assange oder auch dem Journalisten Glenn Greenwald. So fahnden die USA zum Beispiel nach Edward Snowden. Die Behörden werfen ihm offiziell Spionage vor.
Mit dieser möglicherweise gestreuten Information suggerieren die US-Behörden, dass sich Assange nicht in der Botschaft Ecuadors in London aufhalte, um einer Auslieferung an die USA zu entgehen, sondern dass Assange wolle mit dem Manöver nur dem in Schweden drohenden Prozess wegen einer angeblichen Vergewaltigung entgehen wolle.
Letzten Monat hatte Assange noch gegenüber dem britischen Daily Telegraph geäußert, er konzentriere sich auf die US-Ermittlungen. “Der Fall in Schweden wird wohl irgendwann von selbst verschwinden.”
Für Wikileaks kommentierte Sprecher Kristinn Hrafnsson, die Versicherung der US-Polizei sei wenig tröstlich. Man bleibe skeptisch, wenn die USA nicht gerade bereit seien, öffentlich und formell zu bestätigen, es werde keine Verfolgung von Wikileaks geben. Die US-Regierung sei für Täuschungsmanöver bekannt und wäge jedes Wort genau ab, so Wikileaks.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de ]
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