USA wollen Handy-Telefonate im Flugzeug erlauben
Schon bald könnten Fluggäste von amerikanischen Fluggesellschaften auch während des Fluges Handys benutzen dürfen. Eine US-Behörde nennt die bestehenden Regelungen antiquiert und überholt.
In absehbarer Zeit plane die US-Behörde FCC, das Telefonieren während des Fluges zu erlauben. Der FCC-Sprecher Tom Wheeler erklärte, dass die Technologie inzwischen so ausgereift sei, dass die Mobilfunkgeräte die Sicherheit an Bord nicht mehr gefährden würden.
Schon im Dezember wolle die Federal Communications Commission die bestehenden Bestimmungen überarbeiten. In einer Mitteilung der FCC heißt es: “Heute haben wir einen Vorschlag veröffentlich, der den Zugang und die Auswahl von mobilen Breitband In-Flight ausweitet. Moderne Technologien können diese mobilen Dienste sicher und verlässlich bereit stellen und die Zeit ist reif, um unsere restriktiven und inzwischen technisch überholten Bestimmungen zu überarbeiten.”
Daher wolle man künftig die Nutzung von Geräten erlauben, die sich über 3G und 4G verbinden. Einzige Ausnahme: Beim Start und bei der Landung soll das Telefonieren auch weiterhin nicht erlaubt sein, heißt es von der FCC.
Doch die neue Satzung der FCC bedeutet noch nicht, dass man auch ab Dezember in den Maschinen der US-Fluggesellschaften telefonieren darf. Denn zunächst müssen sich die Fluggesellschaften auf die neue Regelung technisch vorbereiten. Angebote, die diese Dienste technisch möglich machen gibt es bereits.
Zudem ist die FCC nicht die einzige Behörde, die den Mobilfunk an Bord reglementiert. Auch die US-Bundesluftfahrbehörde FAA muss diese Pläne erst noch absegnen. Die FCC wolle nun mit der FAA und den Fluggesellschaften über den neuen Vorschlag austauschen. Experten schätzen daher, dass es mindestens ein Jahr dauern wird, bis Telefonate an Bord von US-Maschinen möglich sind.
Allerdings scheinen gerade die Fluggesellschaften von diesen Plänen wenig begeistert. Delta Airlines etwa verlautbart, dass auch nach einer Genehmigung durch die FCC das Telefonieren während des Fluges nicht zu zulassen. So würde es bei den Passagieren nach wie vor große Vorbehalte geben. Auch andere Fluglinien bewerten die Pläne bislang skeptisch. Auch die Gewerkschaft der Flugbegleiter (AFA) hat offenbar Bedenken. Für das Personal würde das einen erheblichen Mehraufwand bedeuten, sicherzustellen, dass bei Start und Landung die Geräte ausgestellt sind. Auch Rettungsaktionen könnten sich in Notfällen durch die Handy-Erlaubnis verzögern. In einer Mitteilung rät die AFA der FCC, diesen Vorschlag nicht mehr weiter zu verfolgen.