Vor allem mittelständischen Unternehmen der Informationstechnologie und Telekommunikation sind derzeit auf Suche nach Fachkräften. Wie der BITKOM jetzt mitteilt, sind hier derzeit rund 13.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt. 80 Prozent der insgesamt 16.000 offenen IT-Stellen in der ITK-Branche entfallen damit auf Firmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und 50 Millionen Euro.
“Das ist eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich”, kommentiert Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. “Der IT-Mittelstand bietet nach entsprechendem Studium oder Ausbildung hervorragende Chancen für einen Berufsstart. Zugleich ist der Fachkräftemangel eines der drängendsten Probleme gerade kleinerer Unternehmen. Ein Mangel an IT-Spezialisten behindert auch die Gründung und das Wachstum von Start-ups.”
Insgesamt fehlen laut Bitkom in Deutschland 39.000 IT-Experten, davon 16.000 in der ITK-Branche selbst und 23.000 in Unternehmen aller anderen Branchen. Unabhängig von der Firmengröße werden vor allem Software-Entwickler gesucht (71 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Anwendungsbetreuer und Administratoren (31 Prozent) sowie Qualitätsmanager (26 Prozent).
Kleinere Mittelständler mit 10 bis 49 Beschäftigten sind dem Branchenverband zufolge überdurchschnittlich vom Fachkräftemangel betroffen. 61 Prozent der Unternehmen dieser Größe geben an, dass derzeit ein Mangel an IT-Spezialisten herrscht. Das sind mehr als im Durchschnitt aller ITK-Unternehmen (50 Prozent). Besonders sorgenvoll blicken Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten in die Zukunft. Hier erwarten mehr als zwei Drittel (70 Prozent), dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen wird. Das sind deutlich mehr als im Durchschnitt aller ITK-Unternehmen (48 Prozent).
Vier von zehn kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die IT-Spezialisten suchen, haben aktuell mindestens zwei Vakanzen. Bei den Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten ist der Bedarf besonders groß, hier sind sogar in zwei Dritteln der Fälle zwei oder mehr IT-Stellen zu besetzen.
Für die Untersuchung hat Der Marktforscher Aris im Auftrag des BITKOM 1500 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen ab drei Mitarbeitern unterschiedlicher Branchen befragt, darunter mehr als 700 aus der ITK-Branche. Als KMU gelten Firmen mit einem Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro im Jahr und bis zu 499 Beschäftigten.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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Ich behaupte, KMU haben auch ein Imageproblem! Einige Vorurteile, die mir immer wieder zu Ohren kommen: Schlechtere Bezahlung, keine Überlassung eines Dienstwagens für den privaten Gebrauch, unsichere Arbeitsplätze, kein internationales Umfeld, Firmensitz irgendwo in der Provinz, Firmenpatriarchen, die sich permanent ins Tagesgeschäft einmischen, mangelhaftes Qualitätsbewusstsein in der Belegschaft, Beratungsresistenz gegenüber jüngeren Mitarbeitern, KMU sind Übernahmekandidaten,... Die Realität sind freilich anders aus. Meistens zumindest.
Am 7.10. veröffentlichte die FAZ eine sehr lange Liste des geplanten und durchgeführten Stellenabbau in Deutschland, der in den ersten 9 Monaten des Jahres beschlossen wurde. Darunter sind auch IT-Unternehmen und die Deutsche Telekom. Sind diese ganzen freigewordenen Personen in der Zahl von 13000 fehlenden Fachkräften schon enthalten?
Ich glaube, wir werden zum Thema fehlende Fachkräfte hinters Licht geführt. Theoretisches Rentenalter in Deutschland ist 65+ Jahre. Tatsächlich ist das Durchschnittalter des Rentenbeginns 61,5 Jahre. Frauen, die wieder in ihren Beruf einsteigen wollen finden nicht die dafür notwendige Infrastruktur oder werden zu weniger anspruchsvollen Aufgaben in den früheren Unternehmen eingeladen.
Wir könnten viele Menschen mit den nötigen Fachkenntnissen besser einsetzen, wenn wir uns auch um diese Form der Diversität kümmern würden.
Unser Mittelstand plant in diesem Jahr mit bis zu 250.000 neuen Arbeitsplätzen. Der Fachkräftemangel ist und bleibt hier antürlich ein großes PRoblem. Die Politik sollte sich endlich mal angesprochen fühlen hier etwas zu unternehmen. Unser Mittelstand ist sehr wichtig für unsere Wirtschaft und wie man sieht will und kann er weiter wachsen.
Die "Mär" vom Fachkräftemangel.
Ich bekomme in meinem Umfeld ständig Rückmeldung, dass gestandene Informatiker ab 50 Jahre keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, eine einigermaßen adäquate Stelle zu bekommen.
Wer hier von Fachräftemangel spricht, muss zu den Lesern ehrlich sein:
Man sucht BILLIGE Fachkräfte, nicht qualifizierte Fachkräfte, die entsprechend Ihrer Ausbildung und Berufserfahrung auch entlohnt werden wollen.
Neben den oben angesprochenen Problemen wie Image und Fachkräftemangel, sehe ich auch stark unsere Bundesregierung als Belstung für den Mittelstand. Dieser ist neben jungen Famielen der große Verlierer der großen Koalition.
Die Politik muss dringend etwas zu Entlastung des Mittelstandes beitragen. Stattdessen kommt nun der Mindestlohn der für viele mittelständische Unternehmen große Magenschmerzen bedeutet.