BlackBerry-CEO wechselt Management aus

John Chen, CEO von BlackBerry. Quelle: SAP

John Cheng, der zunächst nur als eine personelle Zwischenlösung als CEO eingesetzt wurde, lässt wenig Zweifel aufkommen, dass er ernsthaft vorhat, BlackBerry zu sanieren. In einer ersten größeren Aktion müssen Chief Operation Officer Kristian Tear und Chief Marketing Officer Frank Boulben den kanadischen Smartphone-Hersteller verlassen. Laut einer offizieller Mitteilung gibt auch Chief Financial Officer Brian Bidulka sein Amt ab. Bidulka werde jedoch als Berater dem Unternehmen weiter zur Verfügung stehen. Für die Posten des COO und CMO werde es keine Nachfolger geben, teilt das Unternehmen mit.

Den CFO-Posten übernimmt der bisherige Controller James Yersh, der seit 2008 bei Blackberry arbeitet. Mit Roger Martin scheidet auch ein Mitglied des Aufsichtsrates aus.

Blackberry hatte Anfang November das Ende einer Strategieüberprüfung verkündet: Das Unternehmen erhielt eine Milliarde Dollar von Fairfax Financial Holdings und wechselte den CEO aus. Die Führung übernahm vorübergehen John Chen von Thorsten Heins; der auf Turnarounds spezialisierte Chen wird das Unternehmen nicht nur neu positionieren, sondern soll angeblich auch einen Nachfolger für sich selbst suchen.

Sowohl Tear als auch Boulben hatte Heins erst im Mai 2012 in die Firma geholt, die damals noch Research In Motion (RIM) hieß. Er sagte bei diesem Anlass: “Kristian und Frank werden RIM helfen, während wir uns fokussieren, um unseren Aktionären langfristigen Wert zu liefern. Das wichtigste ist aber, dass beide genau wissen, welche Trends sich bei Mobilkommunikation und Mobile Computing abzeichnen.”

In einer heutigen Erklärung dankt Chen, der das Unternehmen Sybase in die Profitabilität führte, den scheidenden Managern für ihre Dienste. Mit der Umstellung versuche man, “das gehobene Management und die Organisationsstruktur” in Einklang zu bringen. Er freue sich darauf, “direkter” mit den Teams für Entwicklung, Vertrieb und Marketing zusammenzuarbeiten.

Der neue Blackberry-CEO erwartet, dass er mindestens sechs Quartale – also etwa bis Mitte 2015 – benötigen wird, um den angeschlagenen kanadischen Handyhersteller auf einen Erfolgskurs zurückzubringen. Bis dahin sei es notwendig, das Führungsteam des Unternehmens umzubauen und “neue Gesichter” hineinzubringen.

Chen war ab 1998 CEO und Chairman von Sybase gewesen – bis zu dessen Übernahme durch SAP 2010. Seine Karriere begann bei Unisys, später war er unter anderem – wie Heins – für Siemens tätig. Chen sitzt auch in den Aufsichtsräten der Bank Wells Fargo und der Walt Disney Company.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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