Das Mac OS unter den Linux-Desktops: Elementary OS
Elementray OS sieht ein wenig so aus wie Mac OS. Aber es ist eine Linux-Distribution. Jetzt gibt es die neue Release Luna als Beta-Version. Diese Distribution richtet sich an zwei Nutzergruppen: zum einen junge Entwickler und auf der anderen Seite nicht technisch versierte Nutzer, die von Microsoft Windows genug haben und bislang mit Linux nicht zurecht gekommen sind.
Was im Jahr 2006 als Desktop-Theme begann, ist seit einigen Tagen die Beta 1 von Luna, dem neuen Release von Elementary OS. Wichtigstes neues Merkmal dabei ist Pantheon, die neue Shell und Desktop-Oberfläche. Hier haben die Entwickler den Login-Screen Greeter, Panel, den App-Launcher Slingshot, Dock und unter anderem auch einen einen Window-Manager integriert.
Weil dem “Destkop” als Einstieg in das Betriebssystem eine besondere Rolle zukommt, haben die Entwickler von Elementary OS hier ganz besonderen Wert auf eine intuitive Handhabe gelegt. Beim Design haben sich die Entwickler jedoch auch sehr stark an Apples Mac OS orientiert.
Und damit könnte Elementary auch Nutzer ansprechen, die bislang von der Komplexität und der ungewohnten Usability die man in anderen Linux-Distributionen häufig vorfindet, abgeschreckt wurden. Neu in Luna ist unter anderem auch WingPanel, der neben einem neuen Erscheinungsbild auch neue Indicators mitbringt. Unter Applications öffnet sich nun kein Menü mehr, sondern den App-Launcher Slingshot.
Mit Slingshot können Anwendungen per Klick, über eine Kategorien-Liste oder aber über das Keyboard geöffnet werden. Slingshot basiert auf Granite, um die Konsistenz mit dem restlichen System sicher zu stellen.
Elementary OS baut auf Unbutu auf und liefert damit schon ausreichende Stabliltät. Allerdings haben die Entwickler dennoch viele Anwendungen, die in Ubuntu enthalten sind, gegen schlankere Alternativen ausgetauscht. Die Philosophie der Entwickler ist es, ein möglichst einfach zu verwendendes Linux auf die Beine zu stellen.
Dennoch versucht das Projekt dabei so viele vorhandenen Komponenten wie möglich zu nutzen. Ein Beispiel dafür ist der leichtgewichtige Windows-Manager Gala, der Compiz aus der Vorgängerversion von Luna ablöst. Den haben die Entwickler zwar selbst geschrieben, jedoch basiert der Code auf dem Library LibMutter, das auch die Basis des Window-Manager Mutter bildet.
Das Elementary Team hat ein weiteres Problem. Denn die Entwickler-Tools für Linux und Open Source Software hinken hinter denen für proprietäre Systeme wie Microsoft nach wie vor hinterher. Daher arbeitet Elementary auch an der Interface-Technologie Granite. Mit diesem Werkzeug, das eine Erweiterung von GTK ist und das auf die Sprache Vala standardisiert ist, soll die Entwicklung von Linux-Anwendungen beschleunigt werden. Vala wird in der Open Source Szene zunehmend populärer.
Elementary sieht sehr schlank und aufgeräumt aus. Aber ob das ausreicht, um mit einem Linux-Desktop zu konkurrieren, für den es wie etwa von Ubuntu auch Enterprise Support gibt, sei dahin gestellt. Zudem schwindet die Bedeutung des PC-Marktes, was es für die Entwickler von Elementary OS auch nicht unbedingt einfacher macht. Ein Blick auf dieses Projekt lohnt aber alle mal.