T-Systems muss schrumpfen. Die Telekom plant einen radikalen Umbau des Dienstleisters. Dadurch könnten bis zu 6000 Stellen wegfallen. Wie das Handelsblatt in der Montagsausgabe berichtet, könnten sogar 8000 Beschäftigte von dem Abbau betroffen sein.

Demnach soll der Telekom-Vorstand bei der nächsten Sitzung am 12. Dezember den Mitgliedern des Aufsichtsrates die Pläne vorstellen. Laut Bericht fürchten Vertreter der Gewerkschaften, dass die Telekom zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte auch betriebsbedingte Kündigungen durchsetzen könnte.

Für diesen Schritt hat die Gewerkschaft jedoch bereits Widerstand angekündigt. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Lothar Schröder, Telekom Aufsichtsrat und Verdi-Bundesvorstand: “Wenn das so ist, machen wir das nicht mit.” Der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen gilt laut Informationen von Verdi nur noch bis Ende des Jahres 2013.

Dem IT-Service-Markt gehört zwar die Zukunft, jedoch tummeln sich hier auch Größen wie Dell, Fujitsu, HP und IBM, die allesamt den Bereich Services künftig stärker gewichten wollen. Da ist die Telekom-Tochter mit weltweit rund 52.000 Mitarbeitern (29.000 in Deutschland, Stand 2012) vergleichsweise klein und ist damit auch eines der Sorgenkinder der Telekom. Timotheus Höttges soll sich vor allem daran stören, dass gerade im Kerngeschäft, dem Großkundensegment, zu wenig Marge erwirtschaftet werde.

Derzeit zeichnet sich auch an der Spitze der Telekom ein Machtwechsel ab. René Obermann wird von Timotheus Höttges abgelöst. Der ist zwar noch nicht im Amt, scheint seinen Antritt aber mit aller Macht vorzubereiten und plant unter anderem die Streichung von 6000 Jobs bei der T-Systems.

Mit neuen Geschäftsfeldern wie Cloud-Services und PaaS will derzeit der T-Systems-Chef Reinhard Clemens zweistelliges Wachstum erreichen. Zudem soll das Geschäft mit Outsourcing beibehalten werden. Bereits im Sommer waren Pläne bekannt geworden, dass mit dem Sparprogramm Drive!eco bis zu 2000 Stellen bei der T-Systems abgebaut werden sollen.

Anfang November teilte Verdi mit, dass der Bereich IDS GmbH komplett veräußert werden soll. Doch scheinbar geht es der neuen Führung mit der Restrukturierung nicht schnell genug. Neben eigenen Geschäftsbereichen stehen nun auch ausländische Tochtergesesllschaften auf dem Prüfstand. So soll T-Systems Frankreich schrumpfen. Auch die spanische Niederlassung könnte die Telekom-Leitung abstoßen.

Redaktion

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  • moment mal, was heißt hier "zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte auch betriebsbedingte Kündigungen" ??? Das habe ich aus meiner Zeit dort noch ganz anders in Erinnerung: Die T-Systems IDS war ehemals ein Teil von debis, welche von der Telekom gekauft wurde. Nach diversen Umfirmierungen mit "T-Systems Irgendwas" wurde dann eine Teilung in T-Systems IDS und T-Systems RSS vorgenommen. Und da beide Firmen mit ca. je 1000 Mitarbeitern "zu groß" waren, hieß es, mal salopp formuliert, "das muss weniger werden." Und dieses "muss weniger werden" wurde bei der RSS massiv mit betriebsbedingten Kündigungen durchgesetzt. Ich habe selbst mehrere KollegInnen erlebt, die dadurch gehen mussten, weil sie eben in der "falschen Hälfte" waren (so damals die Wahrnehmung bei uns). So, und jetzt erzähl einer was von wegen zum ersten Mal in der Firmengeschichte. (Ironie an)Oder hat man damals bei der Telekom nur so getan, als würden wir zum Konzern gehören (Ironie wieder aus)???

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