Deloitte prognostiziert rasant wachsenden Smart-Home-Markt
In den nächsten vier Jahren soll er um jährlich 20 Prozent wachsen. Bis 2017 soll das Gesamtvolumen auf 4,1 Milliarden Euro steigen. Der Deloitte-Report hebt sechs Erfolgsfaktoren heraus. RWE und die Deutsche Telekom bieten bereits Smart-Home-Produkte an.
Die Studie “Licht ins Dunkel – Erfolgsfaktoren für das Smart Home” zeigt, dass sich das Konzept des vernetzten Hauses durchsetzen kann, wenn nicht nur das Premiumsegment bedient wird. Erst dann lässt sich der Studie zufolge ein Massenmarkt erschließen.
“Gerade Telekommunikationsunternehmen können im Smart-Home-Wachstumsmarkt mit ihren Kompetenzen und Ressourcen attraktive neue Geschäftsfelder erschließen. Zudem haben sich in den vergangenen Monaten unterschiedliche neue Treiber gezeigt, die die Entwicklung erheblich beschleunigen können”, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte.
Um 20 Prozent pro Jahr soll der Smart-Home-Markt in den nächsten vier Jahren wachsen und ein Gesamtvolumen von 4,1 Milliarden Euro erreichen, so die Deloitte-Studie. Damit dies realisiert werden kann, müssen die Hersteller Smart-Home-Produkte aus dem Premiumsegment herausholen und für einen Massenmarkt anpassen.
Dafür sieht die Studie momentan vier wichtige Antriebe: die zunehmende digitale Vernetzung, der Wunsch nach Aufwertung des eigenen Zuhauses, die Alterung der Gesellschaft und ein steigendes Umweltbewusstsein. Dabei weisen die Bereiche Convenience und Sicherheit, Home Cloud, Pflege und Gesundheit sowie Smart Energy die größten Potentiale auf.
Smart-Home-Lösungen haben sich in Deutschland noch nicht durchgesetzt, weil sich der Nutzen des vernetzten Hauses den Verbraucher laut der Studie noch nicht erschlossen hat. Der Markt konzentriere sich zu sehr auf technische Aspekte und vernachlässige verständliche Nutzungsszenarien.
Laut der Deloitte-Studie benötigen Markteilnehmer eine klare und übergreifende Smart-Home-Strategie, die die Wünsche der Kunden mehr in den Mittelpunkt rückt. Neben ansprechenden Hardware-Design, transparenten Preisen, umfassender Lösungsdifferenzierung gehören auch anschauliche Anwendungsbeispiele dazu.
Ein weiteres wichtiges Element für erfolgreiche Lösungen im Smart-Home-Bereich sieht die Deloitte-Studie in einer ansprechend gestalteten Hardware, intuitive Bedienlösungen sowie transparente Angebote und Preisgestaltungen. Potentielle Kunden machen sich über versteckte Kosten Sorgen und verzichten deshalb auf einen Kauf. Als Lösung sieht die Studie nachvollziehbar gestaltete Angebote und kompetente Beratung.
Diese kommt bereits im Premiumsegment zum Einsatz und muss in abgeschwächter Form auch in anderen Marktbereichen angewendet werden.
Die Studie von Deloitte hat sechs Erfolgsfaktoren herausgearbeitet. Dazu zählen eine transparente Preisgestaltung, die Betonung von Verbraucher-Lifestyle, eine Anwendungsfall-orientierte Vermarktung, die Bündelung von Produkten und Installation, transparente Verkaufskanäle sowie offene Plattformen für maximale Flexibilität.
“Heute verfügen zwei Drittel der Deutschen über ein Smartphone, über ein Viertel der Haushalte hat ein Tablet. Solche Endgeräte sind als Bedienlösungen für Smart-Home prädestiniert und schaffen eine breite, potenzielle Nutzergruppe, glauben die Experten von Deloitte. Diese muss durch verständliche und transparente Smart-Home-Anwendungen überzeugt werden. Und dies mit klar erkennbarem Nutzen – wie etwa bei einer medizinischen Überwachung, der Sicherheitsüberwachung des Hauses oder beim intelligenten Energiesparen”, schließt Dr. Andreas Gentner.
Einfach Smart-Home-Lösung zum Nachrüsten und für Einsteiger bieten bereits einige Unternehmen an. Der Energiekonzern RWE biete mit seiner Produktliniere RWE SmartHome Sicherheits- und Energiesparlösungen für das vernetzte Haus für Smart-Home-Einsteiger an. Auch die Deutsche Telekom arbeitet an eignen Smart-Produkten und –Standards. Erst im September hat das Unternehmen zusammen mit über 25 Partnern mit Qivicon eine eigene Smart-Home-Plattform gestartet. Dieses soll eine einfache Steuerung und einheitliche Basis im Smart-Home-Bereich etablieren.