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Google startet AWS-Konkurrenten Compute Engine

Googles Compute Engine ist allgemein verfügbar und mit dem Start senkt Google weltweit die Preise für die am häufigsten genutzten Instanzen um 10 Prozent. Mit diesem Infrastructure-as-a-Service- (IaaS) bietet Google Rechenleistung mit einer Verfügbarkeit von 99,95 Prozent vor allem für kritische Aufgaben. Zudem liefert Google auch einen 24-Support-Dienst dazu.

In einem Blog erinnert sich Vizepräsident Ari Balogh an die Anfänge des Projekts. Die Google Compute Engine startete mit den Linux-Distributionen Debian und CentOS nebst einem eigens angepassten Kernel. Inzwischen läuft auf dem Google-Angebot jede Standard-Linux-Distribution (auch SELinux oder CoreOS) und damit auch auch jeder beliebige Kernel sowie Software. Für Enterprise-Anwender sind dabei die Distributionen SUSE und Red Hat Enterprise Linux sowie FreeBSD von besonderer Bedeutung. Auch für diese liefert Google jetzt Support, für Red Hat Enterprise Linux allerdings noch in einer beschränkten Preview.

Neu im Angebot sind mit der allgemeinen Verfügbarkeit Instanzen mit bis zu 16 CPU-Kernen und 104 GByte RAM, diese sind bei NoSQL-Datenbanken nötig. Außerdem ermöglicht eine Live-Migrationstechnik nun Google, laufende virtuelle Maschinen proaktiv zu warten – ohne Auszeiten und ohne Neustarts. Dies ist vorerst nur in den US-Rechenzentren möglich.

Preissenkungen gibt es außerdem speziell für Persistent Disks: Pro Gigabyte verlangt Google nun 60 Prozent weniger. Gebühren für Input/Output bei diesem Dienst entfallen sogar ganz. Als Referenzkunden mit komplexen Cloudanwendungen nennt Google Cooladata, Evite, Mendelics,Snapchat und Wix.

Google hatte Compute Engine im Juni 2012 auf seiner Entwicklerkonferenz I/O vorgestellt. Es rivalisiert direkt mit den Angeboten von Amazon Web Services, insbesondere der Elastic Compute Cloud (EC2), die ebenfalls virtuelle Maschinen bereitstellt. Im April 2013 öffnete Google seine IaaS-Offerte einem erweiterten Nutzerkreis. Seither konnten es alle Google-Kunden nutzen, die für ein Gold-Support-Paket angemeldet waren. Das ist das zweithöchste der vier verfügbaren Support-Pakete für Cloud-Kunden. Mit dem heutigen Tag ist diese Einschränkung hinfällig.

Außerdem bietet Google natürlich auch seit 2011 die App Engine für Firmen mit Bedarf an Cloud-Ressourcen an. Dort lassen sich allerdings nur Anwendungen ausführen, eine Kontrolle des Betriebssystems ist – anders als bei der Compute Engine – nicht möglich.

Die zentrale Verwaltung der Google Compute Engine: die Cloud Console. Quelle: Google

Mit Google Cloud Console lassen sich alle Cloud-Plattform-Dienste des Unternehmens zentral verwalten (Bild: Google).

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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