“Analysten können Mobiltelefone überall auf der Welt orten, ihre Bewegungen verfolgen und die Beziehungen zwischen den Personen, die sie nutzen, aufdecken”, schreibt die Washington Post. Darüber hinaus kann die NSA die Bewegungsprofile auf Karten darstellen und Details wie Reisezeiten und Geschwindigkeiten ermitteln.
Ein Programm namens “CO-TRAVELER” verarbeitet die Daten. Das Analytics-Tool soll bekannte Ziele der NSA mit bislang unbekannten Personen verknüpfen können. Es überwacht die Bewegungen von mehreren Hundert Millionen Menschen weltweit und gebe beispielsweise Auskunft über den Ort geschäftlicher Treffen oder Krankenhausbesuche.
Nicht bekannt ist, wie die NSA die Standortdaten sammelt. Der Geheimdienst soll der Washington Post zufolge Kabel, die mobile Netzwerke weltweit verbinden, anzapfen. Der Bericht erwähnt darüber hinaus zwei Unternehmen die an der Datensammlung beteiligt sind, jedoch werden sie in den Unterlagen nur als “Artifice” und “Wolfpoint” bezeichnet.
Die NSA müsse nur wenige Anbieter kompromittieren, um an die Standortdaten zu gelangen, da Mobilfunkanbieter unter anderem zur Abrechnung von Roaminggebühren ihre vollständigen Datenbanken austauschen müssten, so die Washington Post weiter.
Auch Informationen von US-Bürgern, die “zufällig” mitgeschnitten werden, soll die Datenbank laut dem Bericht enthalten. Von mehreren zehn Millionen Amerikanern, die jedes Jahr ins Ausland reisten, würden ebenfalls Daten gesammelt.
Die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union erneuerte die Kritik an den Spähprogrammen der NSA. “Die Wege, die wir täglich zurücklegen, können sehr viel über unsere politischen, beruflichen und persönlichen Beziehungen offenlegen”, heißt es in einer Presseerklärung der ACLU. Die Überwachung von Hunderten von Millionen Mobiltelefonen missachte absichtlich internationale Verpflichtungen in Bezug auf die Privatsphäre von Ausländern und Amerikanern.
Laut einem Bericht der New York Times im Oktober habe die NSA 2010 und 2011 Systeme zur Verarbeitung von Standortdaten von US-Amerikanern getestet. Zu dem Zeitpunkt erklärte NSA-Chef Keith Alexander dem US-Kongress, dass die Daten nur für den Test benutzt und niemals analysiert wurden. Die Sammlung von Standortdaten sei höchstwahrscheinlich eine “künftige Anforderung für unser Land”, fügte Alexander hinzu.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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