Seit rund zehn Jahren bietet Microsoft den Small Business Server (SBS) an. Ab dem 31.12.2013 wird es aber die aktuelle Version SBS 2011 nicht geben. Mit dem SBS 2011 bekommen KMU Standard-Funktionen wie Sicherung, Mail, Internet, Intranet, File- und Print und Remote-Zugriff.
SBS setzt sich aus Windows Server, Exchange Server und neben der SharePoint Foundation noch weiteren Microsoft-Komponenten zusammen. Allerdings beschränkt Microsoft das Bundle auf 75 Arbeitsplätze. Viele kleine Unternehmen setzen mit ihrer Infrastruktur auf dem SBS auf und auch für Microsoft-Partner war ist dieser SMB-Sever eine wichtige Säule. Dennoch zieht Microsoft zum 31. Dezember einen Schlussstrich: Dann wird der OEM-Verkauf beendet. Am 31. Juli hatte Microsoft den Channel-Verkauf eingestellt.
Die Redmonder wollen ihre Kunden offenbar dazu bewegen, in die Cloud zu gehen und empfehlen als Nachfolger Office 365. Möglicherweise ist aber Microsoft – gerade in Deutschland – hier der Zeit einen Schritt voraus, denn viele und gerade kleinere Unternehmen sind derzeit noch nicht bereit, die Infrastruktur außer Haus zu geben. Viele Anwender sorgen sich auch, dass sie über ein Cloud-Abo in der vollständigen Kostenbetrachtung letztlich doch mehr bezahlen als mit einer On-Premises-Lösung.
Daher bleibt Unternehmen, die ihre Lösungen nach wie vor lieber im Haus halten, der Windows Server 2012 Essentials. In diesem Bundle sind aber weder Exchange und noch Sharepoint enthalten. Und gerade diese nahtlose Integration mit Exchange war einer der wichtigsten Verkaufsargumente des SBS. Exchange muss dann entweder auf einem separaten Server oder als Hosted Exchange installiert werden. Eine individuelle Integration beim Anwender kann sich jedoch schnell zu einem größeren Projekt auswachsen und Microsoft läuft hier Gefahr, dass Anwender Alternativen ausloten.
[mit Material von Jakob Jung, Channelbiz.de]
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In Deutschland "der Zeit voraus"?!? Wie ist das zu verstehen? Verhindern z.B. in Deutschland "immer noch zu hohe" Datenschutzauflagen, das deutsche Unternehmen nicht zuletzt auch die Daten ihrer Kunden einem US-Unternehmen anvertrauen, das nachweislich eifrig und intransparent mit ausländischen Geheimdiensten kooperiert.
Da wird man in Deutschland sicher noch einige "Überzeugungsarbeit leisten müssen", auch wenn Datenschutz gerade bei Microsoft-Usern oft ein niederpriorisiertes Thema ist.
Marketingtechnisch allerdings ist dies ein "interessanter" Schritt. Nachdem man viele KMUs mittels SBS dazu bewegen konnte, ihre Daten und Dienste nicht mehr standardisiert agierenden Dienstleistern und Lösungen anzuvertrauen, ja stattdessen selbst zum Anbieter zu werden - geht man nun exakt den entgegengesetzten Weg - man "verlangt", das Kunden alle inzwischen beim Kunden zentralisierten Dienste und Daten mal eben ganz in die Hände Microsofts zu legen.
Es bleibt immer wieder erstaunlich, wie weit sich Microsoft-User von Redmond gängeln und steuern lassen...