Der aktuelle untethered Jailbreak von evasi0n unterstützt jetzt auch iOS 7. Screenshot: ZDNet

Die Entwickler von evasi0n haben am Sonntag einen neuen Jailbreak für Apples Betriebssystem iOS 7 vorgelegt. Die neue Version unterstützt die iOS-Versionen von 7.0 bis 7.0.4. Dieser Jailbreak sorgt dafür, dass auf iPhone und iPad die Entsperrung auch nach einem Reboot erhalten bleibt. Nutzer die ihr Gerät entsperren wollen, brauchen daher nur für das eigentliche Entsperren einen separaten Rechner.

Laut evasi0n kann diese Entsperrung sowohl unter Mac OS X wie auch unter Windows innerhalb von nur 5 Minuten durchgeführt werden. Die iOS-Hacker stellen dafür eine Schritt-für-Schritt-Anleitung bereit. Es handelt sich um den ersten dauerhaften Jailbreak von Apples vor drei Monaten eingeführter Betriebssystemversion. Wie gewöhnlich wird Apple auf absehbare Zeit die von den Hackern genutzte Lücke schließen und die Entwickler von evasi0n müssen einen neuen Weg finden, das Gerät zu entsperren.

Mit dem Jailbreak wird auch der Cydia-Store auf den iOS-Devices installiert. Die Nutzer erhalten dadurch Zugriff auf Programme, die Apple im reglulären App Store nicht anbietet. Neben Must-Have-Tools wie SBSettings sind vor allem Programme für den Schutz der Privatsphäre beliebt. Mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy lässt sich die Datensammelleidenschaft, die fast jede offizielle App aus dem App Store an den Tag legt, stark einschränken.

Für den jetzt veröffentlichten Jailbreak hat das evasi0n-Team allerdings auch Kritik geernet. So wird bei chinesischen Nutzern auch der alternative App Store Taig installiert, der offenbar auch gecrackte Software anbietet. Die iOS-Hacker rechtfertigen in einem Blog-Post ihre Entscheidung zur Integration von Taig. Inzwischen habe Taig auch die fraglichen Prgramme aus ihrem Store entfernt. Von der Kooperation mit dem chinesischen App Store hat das evais0n-Team aber auch finanziell profitiert.

Tim Berners-Lee, Begründer des World Wide Web, hat vor einem Jahr vor Mobilgeräten ohne Root-Zugriff gewarnt. “Das Recht auf Root-Zugriff auf Ihr System” – also volle Administrationsrechte auch auf einem Smartphone – sei zu einer entscheidenden Frage geworden. Es bedeute das Recht, “Dinge zu speichern, die in Ihrem Sinne funktionieren”. Ein Gerät, das dem Anwender dieses Recht nicht einräume und nur über proprietäre Apps verfüge, diene fremden Herren.

Apple hingegen aktualisierte zur Veröffentlichung von evasi0n seine Warnung vor Jailbreaks. Sie könnten verschiedenste Probleme für die gehackten iOS-Geräte verursachen, darunter Instabilität, Sicherheitsprobleme, Gesprächsabbrüche, unzuverlässige Datenverbindungen und verschlechterte Akkulaufzeiten. Der iPhone-Hersteller vertritt außerdem die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millenium Copyright Act verstößt. Er behält sich vor, “Kundendienstleistungen für Geräte zu verweigern, auf denen ungenehmigte Software installiert ist”.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Redaktion

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