Geldautomat mit USB-Stick geknackt

Hacker haben via USB-Stick Geldautomaten kompromittiert und auf diese Weise Geld abgehoben. Quelle: ZDNet.com

Die BBC berichtet, dass Kriminelle mit Hilfe eines USB-Sticks in der Lage waren, Geld von einem Bankautomaten abzuhaben. Der Vorfall soll sich einem nicht näher bekannten europäischen Geldinstitut bereits im Sommer ereignet haben.

Dabei sollen die Diebe zunächst ein Loch in das Gehäuse des Automaten geschnitten haben, um einen USB-Stick an den Computer anzuschließen. Über diese Schnittstelle installierten die Kriminellen eine Schadsoftware. Danach, so der Bericht, verschlossen sie das Loch wieder, um den Geldautomaten zu einem späteren Zeitpunkt ausrauben zu können.

Die Schadsoftware selbst wurde von zwei Sicherheitsforschern analysiert, die ihre Ergebnisse Anfang der Woche auf dem Hackerkongress 30C3 des Chaos Computer Clubs präsentierten. Laut ihren Angaben enthält die Malware ein spezielles Interface, das es den Dieben erlaubt, die Nennwerte der in dem Automaten bevorrateten Geldscheine zu erfassen. Anschließend entnahmen sie nur die Banknoten mit den höchsten Werten.

Das Interface wiederum wird laut BBC erst nach Eingabe eines zwölfstelligen Codes gestartet. Zudem sei es erforderlich, vor der Ausgabe der gestohlenen Banknoten einen weiteren Zahlencode einzugeben, der von einer von der Software angezeigten Zahlenfolge abhängig sei. Den hätten die Diebe wahrscheinlich telefonisch bei ihren Hintermänner abgefragt. Ohne Eingabe des zweiten Codes sei der Geldautomat nach drei Minuten wieder in seinen normalen Betriebszustand zurückgekehrt.

Das betroffene Geldinstitut habe die Manipulation erst nach der Plünderung mehrerer Geldautomaten aufgedeckt. Erst nach einer Verstärkung der Überwachung sei aufgefallen, dass Unbekannte die Automaten geöffnet und per USB eine Malware eingeschleust hätten, heißt es weiter in dem Bericht. Den Forschern zufolge besitzen die Kriminellen “umfassendes Wissen über die fraglichen Geldautomaten”. Zudem habe das Schadprogramm eine Analyse erschwert.

[mit Material von Stefan Beiersamnn, ZDNet.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

4 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

5 Tagen ago