Die von Yahoo diese Woche eingeführte Verschlüsselung des Datenverkehrs zwischen den Browser von Yahoo-Nutzern und den eigenen Servern stößt bei Ivan Ristic, Direktor für Application Security Research bei Qualys, auf Kritik. Die Implementierung von HTTPS sei je nach Server unterschiedlich. Sogar technisch unsicher soll die Implementierung in einigen Fällen sein, so der Sicherheitsexperte.
Weiter in dem Bericht heißt es, dass Yahoo unter anderem für Anmeldeserver wie “login.yahoo.com” auf die sichere Alternative AES setzt. Schutzmaßnahmen gegen bekannte Angriffe wie BEAST oder CRIME fehlten allerdings. CRIME richtet sich auf eine Funktion mit dem Namen TLS-Compression. Diese sei bei login.yahoo.com aktiviert.
Darüber hinaus kritisiert Ristic die fehlende Unterstützung der Technik Forward Secrecy bei allen von ihm getesteten Yahoo-Servern. Die Technik stellt sicher, dass zuvor abgefangener SSL-Datenverkehr auch dann nicht entschlüsselt werden kann, wenn der Schlüssel des Servers im Nachhinein kompromittiert wurde. Möglich mache dies ein Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch. Auf einen herkömmlichen RSA-Schlüsseltausch setze dahingegen Yahoo.
Bereits seit 2011 unterstützt Computerworld zufolge Googles SSL-Konfiguration Forward Secrecy. Die Technik setzen mittlerweile auch Facebook und Twitter ein.
“Ich glaube wir müssen akzeptieren, dass Yahoo Zeit benötigt, um seine Server in Bezug auf Verschlüsselung in Ordnung zu bringen. Aber vielleicht sollten sie bei der Planung und Umsetzung transparenter sein”, sagte Ristic. “Ich hätte mir beispielsweise etwas in der Art von ‘Wir haben diese anderen Dinge noch nicht erledigt, sie stehen aber schon auf unserem Zeitplan’ gewünscht”.
Die Umstellung auf HTTPS ist eine Reaktion Yahoos auf die Enthüllungen über die Abhöraktionen des US-Auslandsgeheimdiensts National Security Agency (NSA). Bereits vor Beginn der NSA-Affäre hatten die Konkurrenten des Unternehmens mit der Einführung der SSL-Verschlüsselung begonnen. Beispielsweise bietet Microsoft seit 2010 SSL als Option an. Im selben Jahr war Google der erste große Anbieter, der für seinen E-Mail-Dienst SSL-Verschlüsselung zum Standard machte.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Die rasante Entwicklung von KI-Agenten bringt insbesondere Herausforderungen für den Schutz sensibler Daten mit sich.
2020 könnten böswillige Akteure Zugang zu quantengestützten Cyberangriffen haben, warnt Cindy Provin von Utimaco.
KI-Workplace wird ausschließlich auf eigene Server-Infrastruktur in Rechenzentren in Frankfurt am Main betrieben.
Der digitale Zwilling einer Organisation bildet reale Geschäftsprozesse virtuell ab und schafft die Grundlage für…
Bestehenden Systeme im Kundenservice stießen an ihre Grenzen. Klassische Chatbots konnten einfache Fragen beantworten.
Kundennähe entsteht nicht per Knopfdruck – sie verlangt Haltung, Aufmerksamkeit und eine klare Strategie. Gerade…