LinkedIn reicht Klage gegen Profilsammler ein

Mit Hilfe der Amazon-Cloud sollen Angreifer Mitgliederdaten des Business-Netzwerks LinkedIn in großem Umfang gesammelt haben. LinkedIn hat jetzt Klage gegen Unbekannt eingereicht. Es fordert Schadenersatz und eine Verhandlung vor einem Geschworenengericht. Wenn sich die Behörden an Amazon wendeten, könne die Identität der Betroffenen der Klageschrift zufolge leicht ermittelt werden.

Logo LinkedInIm Mai 2013 hatte die Datensammlung begonnen und hielt bis in dieses Jahr hinein an. Laut LinkedIn erstellten die Angreifer “tausende” falsche Profile. Bots loggten sich in diese ein, um an Informationen zu gelangen und sie auf Amazon-EC2-Systemen zu speichern.

Am Tag sollen die Bots jeweils hunderttausende Profile abgerufen haben. Eine Reihe von Schutzmaßnahem konnten sie dabei überwinden, darunter Captcha-Tests und das FUSE-System, das die Zahl der Aktionen eines einzelnen Users eigentlich auf ein vernünftiges Maß eingrenzen soll, um automatisierte Zugriffe zu entdecken. LinkedIns eigenes Schutzsystem Sentinel das auf sich wiederholende Zugriffe von einzelnen IP-Adressen reagiert, konnte die Bots nicht aufhalten.

Es handelt sich laut der Klage nicht nur um einen Verstoß gegen LinkedIns Nutzungsbedingungen, sondern auch gegen die Gesetze Computer Fraud and Abuse Act sowie Digital Millennium Copyright Act. Das Soziale Netzwerk sieht sich zu Schadenersatz berechtigt, da die Effizienz der Plattform gemindert worden sei. Darüber hinaus schmälere die Existenz der Datensammlung den Wert von LinkedIn Recruiter, in das man seit Jahren viel investiere.

Die falschen Profile habe man vorerst entfernen können und zusätzliche Abwehrmaßnahmen eingerichtet, heißt es weiter. Wenn sie aber weitermachen könnten, drohe “anhaltender und irreparabler Schaden”.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Galeria will Einkaufserlebnis in der Filiale und Online steigern

Warenhauskette setzt auf die KI-gesteuerten Fähigkeiten zur Bedarfsplanung und Nachversorgung von Blue Yonder.

12 Stunden ago

Cyber Gangsta’s Paradise: Musikvideo macht auf den Cyber Resilience Act aufmerksam

Technische Hochschule Augsburg (THA) will Hersteller auf die neue EU-Verordnung hinweisen, die Cybersicherheit für vernetzte…

13 Stunden ago

IT-Chaos sicher reduzieren

Mit der steigenden Anzahl von Endpunkten, wächst die Komplexität, die mit dem Unternehmensnetzwerken verbundenen Geräte…

14 Stunden ago

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Die Kombination aus Blockieren und fundierter Analyse bietet eine resiliente Sicherheitsarchitektur, sagt Andrea Napoli von…

4 Tagen ago

Telemedizinische Beratung für Pflegekräfte

Projekt: Per Tablet ärztliche Expertise hinzuzuziehen, wenn sich der Gesundheitszustand von Pflegepersonen plötzlich verschlechtert.

4 Tagen ago

Malware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in Deutschland

Sicherheitsforscher von Check Point enthüllen mehrstufige Malware-Kampagnen, die legitime Prozesse zur Tarnung nutzen.

4 Tagen ago