Augmented Reality wird in Zukunft ein wichtiges Werkzeug am Arbeitsplatz

Die Einführung der Technik in Unternehmen steckt noch in den Kinderschuhen, allerdings hat Augmented Reality (AR) einen Punkt erreicht an dem man es für interne Unternehmensprozesse einsetzen kann. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von Gartner. Augmented Reality könne Prozesse wie Mitarbeiterschulung oder Arbeitsabläufe ergänzen. Zudem erleichtere es Entscheidungen bei der Entwicklung von Prototypen in Echtzeit zu treffen.

gartner IT-Ausgaben 2014“Augmented Reality ist die Echtzeit-Nutzung von Informationen in Form von Text, Grafiken, Audio und anderen virtuellen Erweiterungen von Objekten in der Realität”, sagt Tuong Huy Nguyen, Principal Resarch Analyst bei Gartner. “Es ist besonders nützlich in mobiler Umgebung, da es die Wahrnehmung der Nutzer mit digitalen Instrumenten erweitert und schneller Reaktionen oder Entscheidungen erlaubt”, so Nguyen weiter.

Ngyuen zufolge ist Augmented Reality besonders leistungsfähig, um etwas in der nahen Umgebung zu entdecken, wie verschlossene Objekte, die Wärme erzeugen, reale Gegenstände zu finden und hervorzuheben, wenn sie Strahlung über Normwerte abgeben, dem Nutzer den Weg in Umgebungen mit schlechter Sicht zu weisen oder zusätzliche Informationen zu interessanten Objekten anzeigen, wie Distanz oder Größe.

Um die Umgebung des Nutzers zu erkennen, nutzen Augmented-Reality-Dienste unterschiedliche Sensoren. Momentan fallen AR-Anwendungen in zwei Kategorien: ortsbezogen oder Computer-Sicht. Ortsbezogene Anwendungen nutzen Bewegungssensoren um Informationen in Bezug auf die Umgebung des Nutzers anzuzeigen. Anwendungen die auf der Computer-Sicht basieren verwenden Verfolgungsalgorithmen für Gesichter, Objekte und Bewegungen, um Bilder und Gegenstände zu erkennen.

Augmented Reality hat Potential für Unternehmen

Das Potential von Augmented Reality für Unternehmen hat sich laut Gartner durch die Verbesserung von ortsbezogenen Diensten und Bilderkennung gesteigert. Besonders die Präzision von ortsbezogenen Diensten in Gebäuden hat sich merklich verbessert. Dadurch können Unternehmen diese für Autos, Universitäten, der Navigation in Gebäuden und zur Identifikation verwenden.

Die Bilderkennungs-Fähigkeiten von Augmented-Reality-Lösungen können nach Meinung der Marktforscher in Bereichen eingesetzt werden, in denen Mitarbeiter Gegenstände identifizieren und Echtzeit-Entscheidungen treffen müssen. Beispielsweise können Feuerwehrleute dies nutzen, um die Umgebungstemperatur oder den Gebäudegrundriss abzurufen.

Gartner erwartet, dass in den nächsten fünf Jahren durch die Möglichkeit von leistungsstarken Geräten wie Smartphones und Tablets Augmented Reality sich langsam in Unternehmen für die interne Verwendung durchsetzen werden.

“AR ist am nützlichsten als Werkzeug in der Industrie, wo Arbeiter im Außeneinsatz sind und keinen sofortigen Zugriff auf Informationen haben oder Arbeiten verrichten die Aufmerksamkeit und eine oder beide Hände erfordern”, sagt Nguyen. “Dahingegen ist der Einfluss auf die Leichtindustrie niedriger, da die Angestellten dort oft konstanten und direkten Zugriff auf Informationen haben die sie brauchen.”

Gartner zufolge bietet Augmented Reality höchste Effizienz und hat die Möglichkeit, die Produktivität zu steigern, aktuelle Prozesse zu vereinfachen, Echtzeit-Zugriff auf Daten zu erleichtern und neue Wege für Probleme sowie Lösungen darzustellen. IT-Unternehmen können laut den Analysten eine Brücke zwischen der digitalen und physischen Welt schlagen. Gartner sieht in Augmented Reality eine Chance für die IT, die Interaktion des Unternehmens mit der internen Nutzerbasis zu verbessern.

Die Einführung von Augmented Reality birgt aber auch Risiken, wie sie aber auch bei anderen neuen und ungetesteten Technologien vorkommen. Nichtsdestotrotz geht Gartner davon aus, dass diese Risiken mit der Zeit und Nutzung geringer werden. Zunächst müssen aber Unternehmen, die Augmented Reality als internes Werkzeug nutzen wollen, klare Ziele definieren und wie diese mit der Technik erreicht werden können.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • wir erstellen mit der AR-Technik historische Stadtführer in mittlerweile 500 Orten, mit wenig Aufwand ist es möglich selbst in kleinen Dörfern die Geschichte Vorort zu präsentieren...

  • Sehr geehrter Herr Borbe,

    guter Artikel. Sachlich, fundiert und mit Bezug zu sinnvollen Anwendungsgebieten.

    Wir entwickeln AR-Anwendungen für die Industrie und spüren, dass der Hype nachlässt und die Nachfrage nach nützlichen Anwendungen steigt. Insbesondere vor dem Hintergrund Industrie 4.0 und digitale Fabrik.

    Planung, Schulung und Wartung sind Bereiche, in denen AR echten Mehrwert bietet. Neben der Visualisierung und der erleichterten Informationsübermittlung spielt die Interaktion und Vernetzung eine große Rolle.

    Wichtig bleibt dabei eine intuitive Nutzerführung. AR muss einfach sein - sowohl die Möglichkeiten als auch die Bedienung bedürfen der Erklärung.

    Beste Grüße,
    Dirk Schart

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